Salzburger Nockerl
London, Den Haag, Amsterdam, dann München, Wien,
Potsdam und zwischendurch immer wieder Salzburg. Mit
Vol. 7 der Klavierwerke Mozarts zeichnet Siegbert
Rampe wichtige Etappenziele des einstigen Wunderkinds
nach. Besonderheit dieser Aufnahme ist die
Präsentation eines technisch ausgefeilten Cembalos aus
dem Jahr 1771.
Schweizer Präzision
So etwas hätten sich die „Herren Clavieristen“ schon
längst gewünscht, lobt Leopold Mozart das aus der
Schweiz stammende Cembalo des Klavierbaumeisters
Burkat Shudi in höchsten Tönen, als sein Wolferl 1765
das Instrument in London spielen durfte. Ein nahezu
baugleiches Modell mit „Machine Stop“-Pedal zum
Umregistrieren während des Spiels und Jalousieschweller
für stufenlose Dynamik entdeckte Siegbert
Rampe in Shudis Heimatkanton Glarus.
Europäischer Adel
Siegbert Rampe lässt Mozarts musikalische Entwicklung
in Dekadensprüngen miterleben. 1766 entstanden
Variationen über ein niederländisches Volkslied (KV 25)
und eine Hymne auf Prinz Willem V. von Oranien (KV
24). Die Münchner Sonate (KV 281) von 1775 eröffnet
durch elegante Melodik sowie virtuose Passagen eine
völlig neue Klangwelt. Rund zehn Jahre später ist ein
ironischer Trauermarsch auf „den Herrn Kontrapunkt“
(KV 453a) entstanden, eine jener Gelegenheitskompositionen,
mit denen Mozart seine Umgebung – in
dem Fall seine Schülerin Barbara von Ployer –
augenzwinkernd in Erheiterung zu versetzen wusste.
Neun Variationen (KV 573), 1789 am
preußischen Hof entstanden, und zwei Salzburger
Kompositionen (KV 624 und 206a) runden die Aufnahme
ab.
Internationale Reputation
Siegbert Rampe ist längst in die Hall of Fame
aufgestiegen. Seine musikwissenschaftlichen Studien
ergänzen sich aufs Vorteilhafteste mit ungebremster
Musikalität und führen zu einer ebenso ausgezeichneten
wie beispiellosen Diskographie.