Beweis
"Was ich Wohllaut, Klangzauber nenne, ist mir noch nie
in einem höreren Grade vorgekommen, als in seinen
Kompositionen", schrieb kein geringerer als Robert
Schumann über den jungen Adolph Henselt. Mit dieser
CD legt MDG eine weitere, exquisite Rarität der
romantischen Kammermusik vor und läßt das Votum
Schumanns endlich für jedermann nachvollziehbar
werden...
Berufung
Als der vierundzanzigjährige Nürnberger Pianist Henselt
1838 nach St.Petersburg auswanderte, hatte er sich
bereits in die Virtuosenelite Europas gespielt. Seine
Popularität reichte an die Chopins, Thalbergs und Liszts
heran. Auch in seiner neuen Wahlheimat genügten ihm
nur wenige Auftritte, um an die Spitze der konzertierenden
Künstler zu gelangen: Sein nuancenreiches
Spiel und seine klangorientierten Kompositionen ließen
die Petersburger den Atem anhalten...
Beschluß
So steil wie Henselts Pianistenkarriere aufstieg, brach sie
auch ab. Ein Nervenleiden ließ ihn schließlich "vor
Aufregung am Abend des Konzerts kaum die weißen von
den schwarzen Tasten unterscheiden...", schrieb sein
Biograph Julius Kapp. Henselt mußte schnell erkennen,
daß er - der vielgepriesene Senkrechtstarter - dem
Virtuosenleben nicht gewachsen sein würde.
Bestimmung
Henselts psychische Krise wurde letztlich durch sein
kompositorisches und pädagogisches Wirken in Grenzen
gehalten: Als zaristischer Hofpianist ging in der Folgezeit
durch seine Hände alles, was in Rußland pianistischen
Rang und Namen hatte. "Ihm war es beschieden, wie
sein Freund Liszt zum Führer einer großen pianistischen
Entwicklung zu werden", konstatierten zeitgenössische
Kritiker zu Recht...
Beleg
Claudius Tanski, Benjamin Schmid, Clemens Hagen und
Vincent Lévesque haben sich durch ihre mittlerweile
weltumspannende solitstische und kammer-musikalische
Tätigkeit an die Spitze der Interpreten des klassischromantischen
Konzertrepertoires gespielt - eine
Tatsache, die zahlreiche, im wahrsten Sinne des Wortes
"ausgezeichnete" MDG-Aufnahmen belegen.