Geläutert
Ein professioneller Männerchor, ebenso unerhört wie
klangschön: die Neue Detmolder Liedertafel, ein
Männerchor aus 16 jungen Berufsängern, präsentiert
unbekannte Männerchorwerke von Albert Lortzing
und läßt die Romantik im reinsten Licht auferstehen –
eine Klangfreude, nicht nur für Raritätensammler!
Denn viele der eingespielten Kompositionen sind
noch nicht einmal im Druck erhältlich.
Gerettet
Lortzing, dessen Lebensweg als Schauspieler auch
über das Residenzstädtchen Detmold führte, komponierte
als junger Mann in vielen Sparten der Musik:
Während seine späteren Opern wie Zar und
Zimmermann, Wildschütz und Waffenschmied
bekannt und beliebt blieben, gerieten die ungezählten
Stücke, die er für gesellige Abende im Freundeskreis
komponierte, bald in Vergessenheit – darunter die
vorliegenden kleinen Meisterwerke der Männerchorliteratur.
Gesammelt
Unter den faszinierenden Kompositionen sind
ausgesprochene Kuriosa: Lieder für die „Loge zum
goldnen Rade“ (einer Freimaurervereinigung, der
Lortzing als 28jähriger in Osnabrück angehörte),
ferner Kompositionen, die Lortzing später in seinen
Opern verwendete, und Werke, die er für Schiller-
Gedenkfeiern oder Festivitäten eines geheimnisvollen
Bundes der Löwenritter in Wien verfasste.
Gewälzt
Lortzing selbst war sich der außergewöhnlichen
Wirkung seiner Werke bewußt. Er schrieb an einen
Verleger: „Beikommend sechs Männerquartetten,
theils rührend zum Weinen, theils komisch zum
Wälzen. Honorar ganz von Ihrem Ermessen, aber so
viel und so bald wie möglich ...“.
Gelungen
Mit der Bezeichnung Neue Detmolder Liedertafel
knüpfen die 16 Sänger an eine große Tradition an, die
mit Namen wie Johannes Brahms verbunden ist.
Heute stammen die Mitglieder des Chores nicht - wie
zu Lortzings Zeiten - aus den Detmolder Adels- und
Bürgerkreisen, sondern aus Ensembles wie dem
Berliner Rundfunkchor, dem Chor des Bayerischen
Rundfunks oder dem Orlando di Lasso-Ensemble
Hannover.