Moskau
MDG vervollständigt die erste komplette Einspielung
der Streichquartette eines bemerkenswerten russischen
Komponisten: Alexander Tikhonovich Grechaninov
genoss zu Beginn seines Lebens im
zaristischen Rußland höchste Reputation, musste
jedoch nach der Emigration seine künstlerischen
Wurzeln verleugnen und konnte nie seine
ursprüngliche Popularität zurückgewinnen. Das
Utrecht String Quartet – eines der renommiertesten
Kammermusikensembles der Niederlande –
rehabilitiert diesen hochinteressanten Komponisten
und das in einer Einspielung, die “an Perfektion nichts
zu wünschen übrig läßt.” (STEREO).
St. Petersburg
Die Streichquartette zeigen Grechaninov als Meister
der symphonischen Feinzeichnung. Deutlich tritt hier
der glühende Verehrer der russischen Schule zutage
– aussagekräftige Melodik und farbige Harmonik
machen die großen Kammermusikwerke zu romantischen
Kaleidoskopen, die durch ihre Nähe zur
geistlichen Musik und zur Volksmusik Russlands ins
geheimnisvolle Funkeln kommen.
Paris
Als eine instrumentale „Lobeshymne“ an das Leben
und das Schicksal floß das Streichquartett op. 124
aus der Feder des 65jährigen Komponisten. Im 2.
Satz dieses genialen Alterswerkes blitzt das Credo
des tief religiösen Komponisten auf: Mit seinem
wundervoll orientalischen Charakter erinnert dieser
Satz an den „russischen Osten“ in der Musik und vor
allem an den vom Komponisten so verehrten Borodin.
Es scheint, als habe gerade das Exil Grechaninov zu
besonders eindrucksvollen Reminiszenzen an seine
Heimat herausgefordert.
New York
Das Utrecht String Quartet genießt international den
Ruf eines vielseitigen und dynamischen Ensembles.
Mit dem Volume 1 der Grechaninov-Einspielung
setzte das Quartett Maßstäbe: Im FonoForum wurde
die CD zur Empfehlung des Monats, und 5 Sterne
erhielt sie vom BBC Music-Magazine, wurde mit dem
Super Sonic Award, Luxemburg, ausgezeichnet und
rangierte im Strings Magazine (USA) unter den
herausragenden Aufnahmen des Jahres 2004.