Brendel goes lyrics.
Der begnadete Pianist liest seine eigenen Gedichte.
Ein total neues Genre für die exquisite MDG-Edition.
Und noch dazu unwahrscheinlich schön. Nicht zuletzt
durch das plastische, mährisch gefärbte
Altösterreichisch, in dem Alfred Brendel seine
literarischen Werke aus dem Sammelband
"Spiegelbild und schwarzer Spuk" vorträgt.
Das erste Gedicht entstand im Halbschlaf. Brendel
war unterwegs nach Japan, fand im Flugzeug keine
Ruhe. Plötzlich war er da, der "Fingerzeig": das
Gedicht über einen Pianisten, dem ein dritter
Zeigefinger wächst - praktisch für jemanden, dessen
zwei realen Zeigefinger fast immer über die
Klaviertasten huschen. Der dritte Finger kann zur
Musik gleichzeitig auf die Huster im Saal zeigen und
anderen Schabernack treiben. Einfach surreal.
Als Buchautor befasste sich Alfred Brendel zunächst
sehr sachlich mit Beethoven, mit Schubert, Liszt,
Busoni und Fragen der Interpretation. Als Lyriker
kehrt er die skurril-groteske Seite seines Wesens
heraus - ein angelernter Dadaist gar. Erdverbunden
ist er dabei immer noch.
"Emil" etwa, seine Kunstfigur, geht - ganz
bodenständig - zurück auf Erich Kästners
wunderbares Detektiv-Abenteuer, das der kleine
Alfred als Lektüre in Kindertagen genossen hatte.
Pressestimmen zu
Spiegelbild und schwarzer Spuk
"Kein Zweifel, der Pianist Brendel hat nicht nur
Töne, sondern auch Sprache und vor allem Humor.
Manchmal beißt dieser hinterlistig, wie Emil, wenn er
hungrig die Zähne ins Dichtermark schlägt.
Manchmal lächelt er auch nur verschlagen engelhaft
und teuflisch." Der Bund
"Kaustischer Witz, Spukbilder der Albernheit: Die
Gedichte des Pianisten Alfred Brendel."
Süddeutsche Zeitung
"Sprach-Capriccios in einer perfekt scheinlogischen
Lakonik." Frankfurter Allgemeine Zeitung
"Der Autodidakt zündet ein Feuerwerk an skurrilen
Absonderlichkeiten, denen eines gemeinsam ist: Sie
treffen immer ins Schwarze."
Frankfurter Neue Presse