Erfolgreich
Classica Cubana und Classica Argentina waren erst
der Anfang. Jetzt können wir der Flötistin und Weltmusikerin
Anette Maiburg auf einer Entdeckungsreise
nach Venezuela folgen. Wieder sind es drei
einheimische Musiker, die ihre Reise begleiten: der
Gitarrist Nirse González, die Sängerin Fabiola José
und der Cuatro-Spezialist Jesús González Brito – in
ihrer Heimat sind sie längst zu Stars avanciert.
Taktvoll
In den großen Städten an der Karibikküste ist seit
dem 19. Jahrhundert der Walzer beheimatet. Den
mondänen Wiener Gesellschaftstanz haben damals
Europa-reisende Venezolaner mit nach Hause
gebracht. Inzwischen hat der Tanz durch Elemente
des Joropo und den Einsatz des viersaitigen, an eine
Ukulele erinnernden Cuatro eine typisch südamerikanische
Note erhalten. Der Komponist Antonio Lauro
hat so viele Joropo-Walzer geschrieben, dass er als
„Johann Strauß von Venezuela“ gilt.
Hüftbetont
Der berüchtigte 5/8-Takt des Merengue darf bei einer
Einspielung mit venezolanischer Musik nicht fehlen.
Dieser stark hüftbetonte Tanz kam im 19. Jahrhundert
auf. Diese Musik geht unmittelbar unter die Haut,
dabei ist das Programm sehr fein abgewogen, neben
der virtuos zwischen Jazz- und Klassik-Registern
changierenden Stimme von Fabiola José faszinieren
die im wahrsten Wortsinn hier bisher unerhörten
Solowerke für Gitarre und Flöte ganz besonders…
Individuell
Sehr eng verbunden mit der venezolanischen Kultur
ist auch die hier aufgenommene Suite mit fünf
Stücken für Gitarre solo. Komponist Vicente Sojo lässt
die verschiedensten landestypischen Musikformen in
seinem Werk erklingen. Zeitgenössische Kompositionen
von Frederico Ruiz und Hector Molina runden
die Einspielung ab. Dies ist keine Pauschalreise,
sondern eine höchst individuelle, absolut gelungene
Musikreise, die ganz nebenbei (alle Flötisten und
Gitarristen hergehört!) in hervorragender Weise
einiges an neuem Repertoire erschließt.