Fixstern
Bis heute gehört offenbar viel Mut und
Selbstvertrauen dazu, sich nach Beethoven mit dem
Genre des Streichquartetts auseinanderzusetzen. Wie
Cristóbal Halffter es gelungen ist, die Tradition des
großen Vorbilds in die Gegenwart zu führen,
präsentiert das Leipziger Streichquartett in höchster
künstlerischer Durchdringung.
Fernleihe
Cristóbal Halffter ist einer der bedeutendsten
spanischen Komponisten der Gegenwart und gehört
zur Gruppe der „Generation 1951“, die der künstlerische
Widerstand gegen das Franco-Regime vereint
hat. Halffter versuchte sich als Komponist schon früh
in der Zwölftontechnik. Zarte Hinweise hierauf finden
sich bereits in seinem ersten, noch recht
konventionellen Streichquartett, das er 1956 den
„Trois pièces“ von Igor Strawinsky widmete. Ein
Kompositionsauftrag zum 200. Geburtstag
Beethovens war 14 Jahre später der Anlass für sein
zweites Quartett. Drei Zitate aus op. 135 des Jubilars
eröffnen einen höchst effektvollen imaginären Dialog
zweier Komponisten über die Jahrhunderte hinweg.
Raumklang
Das große Vorbild ließ Halffter nicht los. Als er 2007
sein siebtes Streichquartett komponierte, nahm er
Bezug auf Beethovens op. 131 und schrieb seinen
„Raum der Stille“ ebenfalls in sieben Teilen, die
ineinander übergehen. Kurz unterbrochen werden die
Sätze allein durch Verse des spanischen Dichters
Jorge Manrique. Halffter lässt Musiker und Publikum
diese Texte in aller Stille lesen – quasi als Atemzäsur
beim Durchschreiten dieses großartigen Klangraums.
Komet
Mehr als 70 CDs hat das Leipziger Streichquartett in
den zwei Jahrzehnten seines Bestehens
aufgenommen, darunter Gesamteinspielungen der
Werke von Mendelssohn, Mozart, Beethoven,
Schubert, Brahms, Berg, Schönberg und Webern. Die
meisten davon sind mit ungezählten Auszeichnungen
geehrt worden. „Referenz! ...ein Optimum an
Werktreue und künstlerischer Klarheit“ (Fonoforum).