Geige
Ohne ihn ist Mendelssohns grandioses Violinkonzert
nicht denkbar. Ferdinand Davids unvergleichliches
Geigenspiel hatte den berühmten
Freund fasziniert und inspiriert. Jetzt zeigen
Stephan Schardt und Philipp Vogler eine
schlüssige Auswahl äußerst reizvoller Kompositionen
aus der Feder des genialen Virtuosen,
dessen spieltechnische Möglichkeiten offenbar
keinerlei Grenzen kannten und der dennoch mit
sicherem Geschmack sein Virtuosentum in den
Dienst tiefster Musikalität stellte.
Generation
Mit gerade 13 Jahren wurde Ferdinand David
Schüler von Louis Spohr – der Beginn einer
erfolgreichen Karriere, die ihn zum Konzertmeister
am Leipziger Gewandhaus und zu
internationalen Engagements als Solisten führte.
Nicht zuletzt als Lehrer Joseph Joachims war
Ferdinand David die zentrale Persönlichkeit der
Deutschen Violinschule, dessen Spiel Generationen
von Geigern bis heute prägt.
Geist
Geistreiche Unterhaltung war sein Metier. Hinter
Titeln wie „Salon-Duett“ oder „Salon-Stücke“
verbergen sich brillante Charakterstücke,
kostbare Kleinodien, an denen der unvoreingenommene
Hörer die pure Freude hat, die den
Kenner jedoch in Erstaunen und Begeisterung
versetzen. „Man muss alles kennen, um in Einem
das Besondere zu leisten“, so David in einem
Brief an Robert Schumann. Die „Trois Impromptus
en Forme de Valse“ zeigen, bei aller spielerischen
Leichtigkeit im Ausdruck, die enorme Tiefe
der kompositorischen Begabung, die jeder
ausgewachsenen Sonate zur Ehre gereicht.
Genau!
Für ihre Einspielung konnten die Musiker auf
Erstdrucke der Werke aus dem Nachlass Joseph
Joachims zurückgreifen, in denen David penibel
Bogenführung und Fingersätze festgelegt hatte –
mit frappantem Ergebnis: Faszinierend, wie
direkt sich diese eher „technischen“ Spielanweisungen
auf die musikalische Gestaltung
auswirken! Da gibt es Portamenti, dass es eine
Freude ist; es entstehen Phrasierungen von
ungewöhnlichem Charme, und schon fühlt man
sich in den Salon des 19. Jahrhunderts versetzt
– großartig!