Gleichklang
Francis Poulenc und Guillaume Apollinaire
verbindet eine wunderbare Beziehung. Der Komponist
und der Dichter hatten zwar kaum
Gelegenheit sich persönlich kennenzulernen, und
doch machte Poulenc den Poeten mit seinen
Liedern unsterblich. Holger Falk und sein italienischer
Klavierbegleiter Alessandro Zuppardo
rücken die eindrucksvollen Worte mit ihren
Vertonungen neu ins Bewusstsein.
Weichenstellung
Es muss eine „schicksalhafte Begegnung gewesen
sein, als sich 1917 die Wege von Apollinaire und
Poulenc in einer Buchhandlung an der Rue de
l’Odéon kreuzten. Der Dichter war erst vor kurzem
verletzt aus dem Ersten Weltkrieg zurückgekehrt,
als der 18-jährige Komponist mit großer Faszination
den Lesungen Apollinaires lauschte. War es der
„halb ironische, halb melancholische“ Klang der
Stimme, der den jungen Musiker inspirierte?
Jedenfalls vertonte er 1918, im Todesjahr des
Dichters, dessen erste Gedichte.
Weltreise
Die nächsten Lieder erschienen erst 1931. Auch
danach musste jede der 40 Kompositionen erst
sorgfältig in Gedanken reifen, bis Poulenc sie zu
Paper brachte. Nachzulesen ist die fast vier
Jahrzehnte währende Reise des Komponisten
durch die Welt der Apollinaire-Gedichte im
„Tagebuch meiner Lieder“.
Reifezeugnis
Die Karriere von Holger Falk begann als
Regensburger Domspatz. In Würzburg und Mailand
studierte er Gesang. Heute gehören klassische und
zeitgenössische Opernpartien zu seinem
Repertoire. Daneben hat sich Falk als
ausdrucksstarker Liedinterpret einen Namen
gemacht. Sein Partner Alessandro Zuppardo hat
sich nach Musikstudien in Rom schon früh auf
Liedbegleitung spezialisiert und in dieser Rolle
auch schon zahlreiche internationale Preise
gewonnen. An mehreren europäischen Opernhäusern,
darunter in Frankfurt/Main, war Zuppardo
als Chordirektor tätig.