Frühling in Wien
Rechtzeitig zum 120. Geburtstag und der 25. Wiederkehr seines Todesjahres machen Künstler, die auf dem Gebiet der Operette fulminante Erfolge gefeiert haben die Nacht zum Tage und lassen die selige Musikwelt Wiens in einer exklusiven CD-Produktion bei MDG wieder aufleben: die Sopranistin Brigitte Lindner mit der Nordwestdeutschen Philharmonie unter der Leitung von Herbert Mogg.
Karriere II
"Es gibt keine schwere oder leichte Musik, es gibt nur schlechte oder gute..." - Operette bei Robert Stolz ist gute Musik – wen wundert's, denn Stolz gehörte zu der Gattung der Musiker, die ihre "leichte" Aufgabe ausgesprochen ernst nahmen.
Für den umtriebigen Robert Stolz war das Komponieren eigentlich eine zweite Karriere: Bis zu seinem 27. Lebensjahr hatte er an seinem - erstklassigen – Ruf als Dirigent gearbeitet, unter anderem am berühmten Theater an der Wien.
Karriere III
In Berlin gelang es ihm, dem Walzer und der Operette ein neues Medium zu erschließen - der Komponist des ersten europäischen Musiktonfilms, "Zwei Herzen im Dreivierteltakt", hieß Robert Stolz. Als er 1938 wie viele seiner Kollegen als Emigrant in die USA ging, dauerte es nicht lange, bis der berühmte Alleskönner auch hier Erfolge verbuchte:
Karriere IV
Als Botschafter der Wiener Musik eroberte sich Stolz über Nacht auch den Broadway. Als der grand old man im Alter von 95 Jahren in seiner Heimat starb, verabschiedete sich nicht nur der letzte Repräsentant des Wiener Walzers, sondern auch ein bereits zur Legende gewordener Musiker: Er hinterließ 50 Operetten, 100 Filmmusiken und über 2000 Schlager...
Zu Recht Stolz
Die Sopranistin Brigitte Lindner erhielt ihre stimmliche Ausbildung u. a. bei Helen Donath und Nicolai Gedda und gilt heute als eine der prominentesten Interpre-tinnen, die Lied-, Oper- und Operettenfach gleicher¬maßen, in einer ausgewogenen Mischung aus seriöser Hingabe und spielerischer Leichtigkeit, vertreten.
Herbert Mogg ist gebürtiger Wiener und einer der letzten namhaften Dirigenten, die mit Stolz gearbeitet, seine Werke arrangiert und uraufgeführt haben.
Auch die hier mit der Nordwestdeutschen Philhar¬monie eingespielten Werke sind durch eine enge Zusammenarbeit mit dem Robert-Stolz-Archiv entstanden – einzigartige ungedruckte Dokumente aus der Feder des "Melodien-Königs", in einem faszinierenden Klangbild zu Tage gefördert.