langlebig
Joan Cabanilles gehört zu den ganz Großen der
europäischen Barockmusik, auch wenn sein Name
wohl nur wenigen Orgelexperten außerhalb Spaniens
geläufig ist. Die hohe Wertschätzung, die ihm zu
Lebzeiten entgegengebracht wurde, spiegelt sich auch
darin, dass er ganze 45 Jahre an der Kathedrale zu
Valencia als Erster Organist wirkte. Anna Pikulska
präsentiert an der liebevoll restaurierten Orgel der
Pfarrkirche zu Cariñena einen repräsentativen
Querschnitt durch Cabanilles´ Orgelschaffen – eine
spannende Klangreise. die so manche Überraschung
bereithält.
vielseitig
Als „Tiento“ wurden Stücke für Tasteninstrumente
bezeichnet und waren traditionell meist im
motettischen Stil gehalten. Aber wie vielfach variiert
Cabanilles seine Werke: Da gibt es freie imitatorische
Stücke oder solche, die über eine Psalmmelodie
komponiert sind; Tientos, deren Charakter sich
unterwegs völlig verändert, und daneben Werke von
großer einheitlicher Geschlossenheit.
modern
Vor allem aber ist die Musik von einer erstaunlich
kontrapunktischen Komplexität. Das „Tiento de falsas“,
das „Stück mit falschen Noten“, zeigt, wie
ausdrucksstark die Musik auch heute noch ist:
Chromatik, die überrascht und unter die Haut geht.
Original
Mit ihren 50 Registern (auf zwei geteilten Manualen)
ist die Orgel in Cariñena eine nahezu ideale
Kombination aus den traditionellen Instrumenten, die
Cabanilles in seiner Jugend vorfand, und den rasanten
Innovationen, mit denen er im Laufe seines langen
Berufslebens experimentieren konnte. Die Batterie der
Trompetenregister ist beeindruckend und kann
natürlich besonders gut im „Tiento de batalla“ erlebt
werden!