Synergie
Große Kunst bewegt, im Großen wie im Kleinen. Jörg-Peter Mittmann spürt ihr nach: Welche Assoziationen lösen Georg Trakls Gedichte aus? Was fühle ich bei Paul Klee? Wie erlebe ich Beethoven? Mit seinem Ensemble Horizonte macht der Komponist sich auf, „Innere Welten“ zu ergründen – und weitet damit vor Allem den Blick nach außen.
Synthese
Georg Trakls Gedichte zeichnen sich durch sprachliche Bilder aus, die auf den ersten Blick überhaupt nicht zusammen passen. Was es mit „purpurnem Lachen“ oder „blauem Augenblick“ auf sich hat, versucht „spektral“ in elf Stationen zu ergründen. Vom Solo bis zum großen Ensemble nähert Mittmann sich den Textschnipseln, die so durch das Ensemble Horizonte eine ungemein vielfarbige Deutung erfahren.
Symbol
„Bilder des Südens“ bezieht sich auf mediterrane Reiseeindrücke, die Paul Klee in Bildern festgehalten hat. Mittmanns Komposition geht weit über das akustische Äquivalent des Gemalten hinaus; atmosphärisch verdichtet, werden Alltagsgeräusche plötzlich zur Kunst, das Kunstvolle erscheint ganz natürlich, und über allem erklingt eine südländische Unbeschwertheit.
Symphonie
"Fragile Harmony" befasst sich mit der elementaren Kraft der Akkorde, die hier und da in Beethovens symphonischem Werk durchscheint - einschließlich eines langen, wenn auch tonal verfremdeten Zitats aus der berühmten Fünften. Und während „Sieben Strophen Heimat“ entlang großer Dichtung den Heimatbegriff gerade im Verlust beleuchtet, führt uns „Gesten im Schwung“ zur abstrakten Malerei des Informel. Große Kunst, die auch in musikalischer Annäherung zutiefst bewegt.