Tiefgründig
Was geschieht, wenn ein Spezialist in Sachen
Violoncello die berühmte Regenlied-Violinsonate auf
sein Instrument überträgt? Und was ist, wenn der
„Nachklang“ op. 59/4 ohne Worte daherkommt? -
Peter Hörr, Cora Irsen und der legendäre Steinway D
1901 geben die sonore Antwort – und präsentieren
„nebenbei“ noch eine der eindrucksvollsten
Interpretationen von der authentischen Brahms-
Cellosonate.
Sprachlos
Johannes Brahms liebte den warmen, obertönigen
Klang. Und er experimentierte nicht umsonst zeit
seines Lebens mit der Vermischung von reiner
Instrumentalmusik mit Liedern: Seinem eigenem
„Regenlied“ entzog er den Text und formte daraus die
Violinsonate in G-Dur... Brahms wäre über die hier
eingespielten Transkriptionen begeistert gewesen.
Überwältigt
Die Sonate löste im Freundeskreis des Komponisten
einen Schwall der Gefühle aus, den wir heute kaum
nachempfinden können (und der allenfalls in der
Selbstmordserie nach Erscheinen von Goethes
„Werther“ eine Entsprechung findet). Selbst der
intellektuelle Eduard Hanslick schrieb: „Mir ist die
Regenliedsonate wie ein lieber bewährter Freund, den
ich für keinen anderen hergebe …“
Begeistert
Brahms’ Cellosonate ist ein schöner Beleg dafür, wie
sehr sich der Hochromantiker vor Johann Sebastian
Bach verneigte (was viele seiner Zeitgenossen
durchaus nicht taten): Im 3. Satz der Sonate, einem
mitreißenden Finale, zitiert er „seinen Meister“ und
leitet das Fugenthema aus Bachs „Kunst der Fuge“
ab...
Begnadet
Der Cellist Peter Hörr erhielt seine Ausbildung bei
Heinrich Schiff und an der Schola Cantorum
Basiliensis bei Christophe Coin (Barockcello). Studien
führten bei Boris Pergamenschikow, Menahem
Pressler und Pinchas Zukerman folgten. 1989 war er
Preisträger bei der International Cello Competition
Scheveningen. Seit Abschluss seiner Studien führte
ihn seine musikalische Arbeit mit Künstlern wie
Tatjana Grindenko, Igor Ozim, Thomas Brandis,
Wolfgang Boettcher, Heinrich Schiff, Justus Frantz,
Karl Engel, dem Mannheimer Streichquartett, dem
Leipziger Streichquartett und dem Hagen Quartett
zusammen.