Denkmal
Aufnahmetechnik künstlerisch: Elisabeth Leonskaja
setzt ihren erfolgreichen Weg mit MDG fort. Die
Weltklassepianistin und das audiophile Label präsentieren
mit den späten Kompositionen aus Johannes
Brahms’ Klavierwerk die Welt des romantisch-freien
Klavierstücks zwischen Intermezzo und Fantasie,
deren Klang-Bouquet sich unter ihren Händen auf
dem legendären Steinway aus dem Jahre 1901
entfaltet.
Denksport
Die insgesamt 20 Klavierstücke sind Brahms’
Vermächtnis als Klavierkomponist, denen ihr Schöpfer
ein beinah unergründliches Beziehungsgeflecht unter
die traumhaft schöne Oberfläche zaubert: Fragile
Intimität verbindet sich mit heftiger Expressivität,
weitgriffige Akkordketten wechseln mit feinem
linearem Geflecht, harmonische und rhythmischmetrische
Spitzfindigkeiten kontrastieren mit kunstvoll
stilisierten Volksliedelementen.
Denkzettel
Die Sieben Fantasien op. 116 und die Drei Intermezzi
op. 117 sind im wesentlichen die Frucht eines glücklichen
Sommeraufenthaltes in Bad Ischl im Jahr 1892.
Brahms, der gerade in den zurückliegenden Jahren
hatte feststellen müssen, dass er am besten allein
blieb – ohne Freunde in der Nähe, die er immer
wieder freiwillig und unfreiwillig brüskierte – überwand
sich und tauschte zahllose Briefe mit Clara
Schumann, Hans von Bülow und Theodor Billroth
über die Werke.
Vordenker
Vielen Zeitgenossen waren die beiden Sammlungen
zu grüblerisch. Philipp Spitta jedoch erkannte die
Genialität der melancholischen Klavierstücke: Die
neuen Stücke seien „recht zum langsamen Aufsaugen
in der Stille und Einsamkeit, nicht nur zum Nach-,
sondern auch zum Vordenken ...“
Denkwürdig
Schon im Alter von 11 Jahren erregte Elisabeth
Leonskaja als Pianistin Aufsehen und begann ihr
Studium am Moskauer Konservatorium bei Jacob
Milstein. Welche Karriere schloß sich an! Noch
während des Studiums gewann sie Preise bei
Internationalen Wettbewerben in Bukarest, Paris und
Brüssel. Bevor sie 1978 aus der Sowjetunion
auswanderte und Wien als ständigen Wohnsitz
wählte, spielte sie Konzerte als Duopartnerin von
Svjatoslav Richter. Heute ist sie als Solistin in allen
Konzertsälen der Welt zu hören.