Rund 50 Jahre Entwicklung der Musik für Violoncello und Tasteninstrument (1780-1830) spiegeln sich in den hier vorliegenden Kompositionen. Von der continuo-begleiteten Sonate, die vor allem das Cello in den Vordergrund rückt, spannt sich der Bogen zum gleichberechtigten Miteinander in der Klassik bis hin zu der fast nur farblichen Wirkung des Violoncellos in der Sonate Hummels, die das Klavier stark hervorstellt.
Vorder- und Hintergründiges
Der italienische Komponist und Cellist Luigi Boccherini stand in dauerhaftem Kontakt zu Prinz Friedrich Wilhelm II, der selbst gut Cello spielte und die Werke des Kammerkomponisten sehr schätzte. Das Rondo ist eine Transkription des vierten Satzes aus dem Streichquintett in C-Dur op. 28,4, angefertigt vom Cellisten Carl Schröder (1848-1935).
Jean Baptiste Bréval schrieb die Sammlung „Sechs Sonaten für Violoncello und Bass“ op. 12, aus der die hier dargebotene Sonate stammt, für seine eigenen Konzerte, die er bis in die 1790er Jahre in Paris gab. Dadurch wird verständlich, dass die Kompositionen sehr von seinem Instrument und dessen Möglichkeiten aus gedacht sind.
Das Thema in Ludwig van Beethovens „Zwölf Variationen aus Händels Judas Makkabäus für Klavier und Violoncello“ (WoO 45) übernimmt mit geringen Änderungen den bekannten Siegeschor „See the conquering hero comes“, der von Händel nachträglich aus „Josua“ in den „Judas Makkabäus“ übernommen wurde, und dessen Melodie heute vor allem als Adventslied mit dem Text von Fr. H. Ranke bekannt ist: „Tochter Zion freue dich…“.
Die „Grande sonate pour le pianoforte et violoncello“ A-Dur op. 104 von Johann Nepomuk Hummel ist, wie dies bereits im Titel anklingt und bei einem Klaviervirtuosen vielleicht auch zu erwarten ist, deutlich vom Klavier aus konzipiert: fast alle thematischen Gestalten werden im Klavier vorgestellt und meist nur punktuell vom Cello gestützt.
„Der Cello-Professor der Münchener Musikhochschule bietet hier ein interessantes klassisches Programm, spieltechnisch makellos und stilistisch wissend.“ (Musica Sacra)