Vier Takte sind es nur, die Streichquartettfreunde in der neuen Einspielung des Beethoven-Quartetts
unbekannt vorkommen werden. Mit jenen Takten verband Schumann im Juni 1842 in seiner ursprünglich
beabsichtigen Fassung die beiden heute als op. 41 Nr. 1 und 2 bekannten Streichquartette zu einem
einzigen ungeheuerlichen Werk mit geradezu Beethovenschen Dimensionen.
Blick in Schumanns Werkstatt
Die Wirkung dieser ursprünglich beabsichtigen Fassung der Quartette op. 41 ist enorm – man hört
Zusammenhänge zwischen den Einzelquartetten und staunt über die symmetrische Anlage. Ein
wohlbekannter Schumann wird somit durch vier Takte zum gänzlich neuen Erlebnis.
Das Beethoven Quartett kombiniert diesen bislang ungehörten Schumann mit Beethovens letztem
vollendeten Streichquartett op. 135, das sich nach den jede Norm sprengenden Vorgängern wieder auf die
klassische Viersätzigkeit beschränkt. Das Ende von Beethovens Maßstäbe setzender Streichquartett-
Produktion und Schumanns überschwänglicher Start in die Kammermusik ergänzen sich hervorragend.
Neben der Super Audio CD (im 2+2+2-SACD-Mehrkanalformat) enthält die Ausgabe eine DVD-Video mit
einer Konzertfassung von op. 135 und einem spannenden Gespräch zwischen Georg Albrecht Eckle und
Peter Gülke. Hier werden in unnachahmlicher Art mehr Fragen zu Komponist, Werken und Entstehungszeit
beantworten, als man sich jemals zu fragen traute. Was für eine unermessliche Fundgrube für jeden
Klassik-Liebhaber!