Echo
„Preis der Deutschen Schallplattenkritik”, „Echo-Klassik-
Preis 1997” - Regers Kammermusikserie mit dem
Mannheimer Streichquartett hat die Fachwelt aufhorchen
lassen, und nun präsentieren die vier Spezialisten die zwei
Spannungspole in Regers Schaffen - das knapp
einstündige, wilde Streichquartett op. 74 und das abgeklärte
Streichtrio op. 141b.
Explosion
Reger schlägt in seinem Quartett op. 74 alle Rekorde: An
jedem Takt nagt die Chromatik, und die Gattung explodiert
zu einer spätromantischen Supernova. Reger über sein
Meisterwerk: „Opus 74 ist nicht technisch, sondern
musikalisch und seelisch schwer...“
Emphase
“Chaotisch! Verrückt! Unnatürlich!”, geiferten zeitgenössische
Kritiker - nicht ahnend, daß der Atem der
Musikgeschichte länger ist als der ihre. Karl Straube traf
dagegen schon 1905 ins Schwarze: „Donnerwetter, das ist
ein tolles Stück Musik!”.
Ernst
Regers späte Leichtigkeit bekommt im vorliegenden Trio op.
141 einen ernsten Zug. Selbst Rudolf Louis, Regers ärgster
Gegenspieler, ringt sich ein Kompliment ab und hält es für
„relativ viel leichter zugänglich als die meisten
übrigen Kammermusikwerke Regers”. In Wahrheit ist das
Werk - wie andere Rezensenten bemerkten - durch eine
„blühend harmonische Farbenpracht” gekennzeichnet. „Es
ist wunderbar,” so der Hannoversche Kurier 1916, „welche
Fülle Reger aus den drei Instrumenten herauszuholen und
wie er ihre Eigenheiten an Klangschönheiten zu steigern
weiß...”
Exzellenz
Schon nach zwei Jahren ihrer Karriere wurden die Mitglieder
des Mannheimer Streichquartetts in Fachkreisen geadelt –
in den Jahren nach 1983 jagte ein 1. Preis den anderen – so
beim Karl-Klingler-Wettbewerb Hannover, beim
Internationalen Streichquartett-Wettbewerb in Evian oder
beim Deutschen Musikwettbewerb in Bonn. Die zahlreichen
Rezensionen der MDG-Produktionen sprechen dieselbe
Sprache.