Entdeckung
Die vorliegenden Klavierwerke Schumanns sind
ein Psychogramm seiner frühen Schaffenszeit.
Mi-Joo Lee präsentiert die große Phantasie-
Sonate f-Moll in einer selten zu hörenden
Rekonstruktion, welche aber einen perfekten
Blick auf die komplizierte Quellenlage dieses
absoluten Meisterwerkes erlaubt.
Verwicklung
Schumann setzte viel daran, seine Werke
spontan, wie "Phoenix aus der Asche"
erscheinen zu lassen (Genies arbeiten eben
nicht, sie folgen plötzlichen Eingebungen ...). Die
Realität sah jedoch anders aus: Gerade
Schumanns Arbeit an der Phantasie-Sonate op.
14 zeigt einen mehrjährigen, aufwendigen
Prozess der Vervollkommnung – ungezählte
Korrekturen markieren den Entstehungsweg des
monumentalen Klavierwerkes.
Erinnerung
„Die Phantasie kannst du nur verstehen, wenn
du dich in den unglücklichen Sommer 1836
zurück-versetzest...“ Spielt Schumann auf seinen
katastrophalen psychischen Zustand zur Zeit der
Komposition an – als seine Arbeit von der
ohnmächtigen Liebe zur 14jährigen Clara Wieck
und dem aufbrechenden Konflikt mit ihrem Vater
gelähmt wurde?
Weigerung
Die beiden Paganini-Studien sind in demselben
Zeitraum entstanden, und damit auch "von Clara
besetzt": Nach Roberts Tod wich Clara jedoch
gern den anspruchsvollen Etüden ihres Gatten
aus und spielte lieber die effektvolleren Paganini-
Paraphrasen von Liszt ...
Aufschwung
Als Koreanerin in der Welt der abendländischen
Musik Fuß zu fassen, ist nicht leicht. Mi-Joo Lee
ist eine der wenigen jungen asiatischen
Pianistinnen, die auf dem steilen Weg nach oben
sind: Klavierabende in Berlins Philharmonie,
Recitals in Europa, Japan und den USA,
zahlreiche Preise und Auszeichnungen pflastern
den steilen Weg in die Spitze der klassischen
Klaviermusik.
"Diese Aufnahme ist editorisch und künstlerisch
ein rundum schlüssiger Wurf." (Klassik heute)
"…mit überwaltigender Klarheit und Logik, mit
der sie auch schon bei ihrer Einspielung von
Klavierwerken von Saint-Saens verblüffte... Die
Aufnahmetechnik geht mit der Pianistin eine
ideale Verbindung ein: Der Ton klingt glasklar
und dennoch lebendig, wie eine menschlich nahe
Stimme." (Stereo)