Beschreibung
vielseitig
Musikalischer Weltbürger und russischer Patriot, hochgebildeter Historiker und progressiver Fortschrittsskeptiker: An Sergei Tanejew schieden sich schon zu Lebzeiten die Geister. Während der Tschaikowsky-Schüler als Pädagoge höchste Anerkennung erfuhr, galten seine Kompositionen vielen als unverständlich und rückwärtsgewandt. Das entdeckungsfreudige Utrecht String Quartet hat sich jetzt an eine längst überfällige Rehabilitation gemacht: Rechtzeitig zum 100. Todestag legen die Niederländer, zusammen mit Pieter Wispelwey und Alexander Zemtsov, die beiden Streichquintette Tanejews in einer Neueinspielung vor, die die russische Kammermusik um die Wende zum 20. Jahrhundert in einem neuen Licht erscheinen lässt.
vielstimmig
Anders als sein Lehrer Tschaikowsky verweigerte sich Tanejew dem in Russland so populären Ballet, und auch programmatische Musik findet man in seinem Werk kaum. Großes Interesse hingegen zeigte er am Kontrapunkt; insbesondere die Musik Bachs, aber auch die niederländische Vokalpolyphonie hatten es ihm angetan. Aus dem Geiste der Polyphonie wollte er die russische Musik erneuern – und ging gleich mit gutem Beispiel voran: In meisterhaften Fugen kulminiert die knisternde Spannung seiner beiden Streichquintette, die die Utrechter mit glutvoller Inbrunst über mehrere Sätze aufbauen.
vielsagend
Die kompositorische Raffinesse treibt Tanejew im Quintett op. 14 auf die Spitze: Ein abwechslungs-reicher Variationensatz von ausladender Dimension beschließt das Opus, mit einer fulminanten Tripelfuge als Höhepunkt, bevor das Stück mit rätselhaften Reminiszenzen an die russische Legendenwelt abschließt – gerade richtig für ein Werk, das, mit zwei Celli besetzt, in dunkler Erdigkeit an Schuberts großartiges Vorbild erinnert.
vielschichtig
Das nur wenige Jahre später entstandene Opus 16 hingegen kommt mit doppelt besetzten Bratschen deutlich heller daher. Doch Vorsicht: Die lang währende C-Dur-Sicherheit verschwindet am Ende in einem wilden c-Moll-Prestissimo. Die vielbesungene Zerrissenheit der „russischen Seele“ wird hier auf mitreißende Weise zelebriert. Perfekt für das Utrecht String Quartet, das wieder einmal eine verdienstvolle (Wieder-)Entdeckung gemacht hat!
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