Aufgelegt
Ulf-Guido Schäfer hat sich längst einen Namen als
Arrangeur und Bearbeiter gemacht. Seine ebenso
anspruchsvollen wie unterhaltsamen Trioversionen
von Mozart-Opern sind legendär. Natürlich
komponiert der vielseitige Künstler auch selbst, und
als Klarinettist ist er hervorragend in der Lage sich
und seinen verschiedenen Ensembles die Musik auf
den Leib zu komponieren. Dass Spitzenensembles
wie das Trio Rouseau und das Ma´alot-Quintett seine
überaus spritzigen Werke gerne aufs Notenpult
legen, zeugt von der Qualität seiner Partituren.
Attraktiv
Geistvoll-anregend, anspielungsreich und dazu gut
anzuhören: Schäfer gelingt wie nur wenigen
zeitgenössischen Komponisten, etwas Neues zu
schaffen und gleichzeitig einem breiten Publikum
höchst eigenständige Bläsermusik zu liefern.
Doppeldeutigkeiten finden sich schon in den Titeln:
Three Winds sind – natürlich – das Bläsertrio, aber
auch eine spannende musikalisch-meteorologische
Reise um die Welt.
Essenziell
Äußerst konzentriert sind auch die Quint-Essenzen:
Ein virtuoses Spiel für fünf Musiker, das sich auch
noch um die Quinte dreht… Die Duo-Komposition
Dryade für Klarinette und Oboe, die Schäfer
zusammen mit seiner Partnerin Rachel Frost
präsentiert, zeigt, wie wenig es für wahre
Meisterschaft braucht.
Exemplarisch
Schäfers Kompositionen sind überaus eigenständig,
ohne die großen Vorbilder zu verleugnen. Schon
dem Titel nach stellen die Fünf Bagatellen eine
Hommage an György Ligeti dar – allerdings jetzt
völlig unabhängig für das Trio Rouseau geschrieben.
Und mit den Reminiszenzen für die aparte Besetzung
Englisch Horn plus Streichtrio schlägt Schäfer noch
eine ganz neue Seite eines Albums auf, das immer
wieder aufhorchen, aber auch genüsslich lauschen
lässt.