zeitgerecht
Tausend Jahre Musikgeschichte treffen
aufeinander: Mit der „Missa Credo“ vereint
Ulrich Zeitler altkirchliche gregorianische
Melodien mit zeit-genössischem Jazz. Ein
interessantes Experiment, das dank der
herausragenden Qualität der Ausführenden zu
einem inspirierenden Ereignis wird. Berhard
Klas am Saxofon und Helmut Lörscher am
Klavier sind Meister der stilgebundenen
Improvisation, die in der „Missa Credo“ einen
breiten Raum einnimmt. Den traditionelleren
Part übernehmen Maria Bernius und das
Ensemble 333, das von Ulrich Zeitler selbst
geleitet wird. Dass dabei auch kleinere Soli
gestaltet werden, belegt die große Flexibilität
dieses speziell für die „Missa Credo“
zusammen-gestellten Vokalensembles.
zeitlos
„Credo“ ist bei Ulrich Zeitler Programm: Das
tief empfundene, sehr persönliche Glaubensbekenntnis
ist die Grundlage der Komposition.
Ganz in der Tradition ältester Kirchenmusik
bedient Zeitler sich der „vollkommenen
Teilung“, bei der jede Zählzeit in drei
Untereinheiten unterteilt werden kann, als
Symbol der Vollkommenheit Gottes: Die
Einheit in der Dreiheit. Der immer präsente
Orgelpunkt d unterstreicht diese Einheit, und,
sei es Zufall oder Absicht: Das gesamte Credo
erreicht einen Umfang von 333 Takten…
rechtzeitig
Gemeinsam mit den übrigen vier Teile des
Messordinariums, die der Osternachtsliturgie
entstammen und paarweise das Credo
umrahmen, ergibt sich wiederum eine
übergeordnete Dreiheit, in deren Zentrum das
persönliche Bekenntnis steht. Die Aufnahme
entstand im Rahmen der Uraufführung im
schweizerischen Buchs. Durch die sorgfältig
abgemischte SACD-Aufnahme im 2+2+2-
Mehrkanalklang ist das eindrucksvolle Erlebnis
der Premiere auch zu Hause nachvollziehbar –
eine interessante Repertoireerweiterung.