Schnurre?
Mozarts Flötenquartette? Eine verkaufsstrategische
Schnurre? Weit gefehlt! Die vier vorliegenden
Klangdokumente werfen ein durchaus neues Licht auf
die Geschichte der klassischen Instrumentalmusik
aus der Feder eines Genies: Historische authentische
Interpretation auf höchstem musikalischen Niveau,
garantiert von Konrad Hünteler, Rainer Kußmaul
(Violine), Jürgen Kußmaul (Viola) und Roel Dieltiens
(Violoncello).
Stuff?
... dann bin ich auch gleich stuff, wenn ich für ein
Instrument, das ich nicht leiden kann, schreiben soll!
Mit diesen Worten gab Mozart nicht nur den
Linguisten ein Rätsel auf (stuff?), sondern auch den
Musikwissenschaftlern: Konnte Mozart wirklich die
Flöte nicht leiden und benötigte deswegen so lang für
die Komposition von Flötenwerken?
Na na!
In Wirklichkeit suchte Mozart gegenüber seinem Vater
(dem er diese Zeilen aus Mannheim schrieb) eine
Ausrede dafür, weswegen er dort länger bleiben
könnte. Er hatte sich nämlich in eine hübsche Mannheimerin
verliebt, seinem Vater jedoch erklärt, er
müsse für einen holländischen Arzt gut bezahlte
Flötenquartette schreiben. Und das kann dauern ...
Treffer!
Konrad Hünteler schrieb sich mit seinen Einspielungen
– ob als Solist oder als Leiter der
"Camerata des 18. Jahrhunderts" – in die
ungeschriebenen Charts der Klassischen Musik. Auf
dieser CD, der ungezählte preisgekrünte vorangegangen
sind, tritt einmal mehr die Crème de la
Crème der europäischen Soloinstrumentalmusik zusammen.
Fanfare brachte es angesichts früherer
MDG-Einspielungen auf den Punkt: "Hünteler's disc is
a gem" – ein Edelstein.