wertvoll
Immer schon stand er im Schatten Beethovens, mit
dem er zusammen in der Bonner Hofkapelle
spielte. Dabei steht Anton Reicha dem Wiener
Titanen an Kreativität in nichts nach, und
Beethoven selbst schätzte seinen gleichaltrigen
Kollegen überaus. Grund genug, zum
gemeinsamen 250. Geburtstag ein besonderes
Paket zu schnüren: Drei liebevoll produzierte CDs
mit Reichas Quintetten für je ein Blasinstrument
und Streichquartett, dazu eine weitere mit
Orchesterwerken ergeben ein Viererpack von weit
mehr als nur historischem Wert.
kunstvoll
Das liegt nicht zuletzt an den famosen Künstlern:
Das Consortium Classicum rund um Spiritus Rector
Dieter Klöcker ist immer eine Bank für hochwertige
Kammermusikentdeckungen, und Peter Gülke zeigt
mit seinem Sinfonieorchester Wuppertal einmal
mehr sein profundes Musikverständnis. Dass ihm
mit Ida Biehler und Jean-Claude Gerard für
Reichas Sinfonia Concertante gleich zwei Solisten
von Weltrang zur Seite stehen, macht diese
Wieder-veröffentlichung zu einem erneut
spannenden Erlebnis.
proppevoll
Reichas origineller Geist zeigt sich nicht zuletzt im
virtuosen Umgang mit Form und Konvention. Als
Verfasser musiktheoretischer und –pädagogischer
Werte war er sich der Erwartungen des Publikums
durchaus bewusst. Umso spektakulärer erscheint
dann die Ouvertüre D-Dur: Sie steht von vorne bis
hinten im 5/8-Takt… Kein Wunder, dass spätere
Größen wie Franz Liszt, Hector Berlioz und Charles
Gounod bei ihm zum Unterricht Schlange standen!
Klangvoll
Die Kritik reagierte seinerzeit begeistert bis
euphorisch auf die Erstveröffentlichung: „A
spectaculary good recording“ schrieb das
ansonsten immer sehr kritische Fanfare Magazin;
„Das Orchester“ konstatiert einen „expressiven
Orchesterklang“, „auf höchstem Niveau
interpretiert“ (Württembergische Zeitung).
Wer vermisst da noch Beethoven?