Theatertriumpf
Il Trionfo di Clelia ist eine bedeutende Opera
Seria, die Christoph Willibald von Gluck für die
Einweihung 1763 des neu gebauten Theaters in
Bologna komponierte. Durch einen zufälligen
Fund ist nun die verschollene Originalpartitur der
Uraufführung wieder aufgetaucht, und so kann
das Werk nach 250 Jahren in seiner Erstfassung
wieder präsentiert werden.
Traumvorstellung
Glucks Clelia hat begeistert: Innerhalb eines
Monats wurden mehr als 30.000 Eintrittskarten
verkauft – das entspricht mehr als der Hälfte der
Bevölkerung von Bologna zu der Zeit. Eine reiche
orchestrale Besetzung und die hervorragend
neue technische Ausstattung mögen dafür
gesorgt haben, dass die Oper an anderen Orten
in dieser Form nie aufgeführt werden konnte und
so in Vergessenheit geriet.
Sympathiewerte
Das Libretto von Metastasio spielt in Rom und
hatte natürlich alles, was für eine erfolgreiche
Oper nötig ist: Liebe, unglückliche Liebhaber,
Verrat, Entführung, heftige Kampfszenen,
göttliche Fügungen und natürlich ein
versöhnliches Ende, das die Ehrenhaftigkeit und
Tugend der tapferen und so sympathischen Clelia
feiert.
Trumpfkarte
Mit Hélène Le Corre ist die Hauptrolle fantastisch
besetzt, man höre nur mal die atemberaubend
perlenden Koloraturen in „Tempeste il mar
minaccia“, ihr Gegenspieler Orazio gewohnt
souverän gesungen von Mary Ellen Nesi,
überhaupt findet das gesamte Ensemble nicht nur
im Schlusschor zu einer homogenen Einheit und
wird durch das auf historischen Instrumenten
spielende Armonia Atenea unter der Leitung von
Giuseppe Sigismondi de Risio durch alle
Verwicklungen und klanglichen Balanceakte
vortrefflich unterstützt.