Potenzmittel
Kein anderer deutscher Komponist hat Mitte des 18.
Jahrhunderts so umfangreiche Cembalo-Konzerte
geschaffen wie Johann Gottlieb Goldberg – und
dennoch lebt der Name dieses Musikers bis heute nur
noch in Bachs Variations-Zyklus fort. Durch die
Wiederveröffentlichung seiner Es-Dur- und d-Moll-
Konzerte in einer „historischen“ Digitalaufnahme von
1985 richtet MDG einen Fokus auf dieses fast
vergessene Genie. Als Solist brilliert noch einmal der
viel zu früh verstorbene Waldemar Döling.
Schlafmittel
Der Nachwelt ist Johann Gottlieb Goldberg nur durch
Anekdoten bekannt: müde, erschöpft und doch auf's
Äußerste gespannt. So ähnlich mag sich der
schlaflose Graf Hermann Carl von Keyserlingk gefühlt
haben, bis ihm Bach die „Aria mit verschiedenen
Veränderungen“ als Beruhigungselexier widmete, die
der junge Hauscembalist des Nachts spielte.
Fördermittel
Goldberg war einer der begabtesten Schüler, die
Johann Sebastian Bach neben seinen Söhnen je
hatte. Graf Keyserlingk hatte den gerade 14-jährigen
Johann Gottlieb, Spross eines in Danzig ansässigen
Lauten- und Geigenbauers, zu dem berühmten
Thomas-Kantor geschickt, um dort die Geheimnisse
des Cembalospiels zu erlernen. Das Vorhaben war
erfolgreich: Goldberg (1727-1756) reifte zu einem
Musiker von Aufsehen erregender Virtuosität heran. Er
soll nicht nur „leicht und frey“ die schwersten Sachen
vom Blatt, sondern sogar vom „umgekehrten Blatte“
gespielt haben …
Treibmittel
Goldberg war einer der bekanntesten Komponisten
des musikalischen Übergangs. Seine Konzerte in Es-
Dur und d-Moll lehnen sich an die Klavierkonzerte Carl
Philipp Emanuel Bachs an, zeigen aber auch in ihrer
Leidenschaftlichkeit, dem oft jähen Wechsel zwischen
Pathos und Humor, dem Gegensatz zwischen
Heftigkeit des Affekts und beschaulicher Ruhe eine
gewisse Verwandtschaft mit dem Klavierwerk Wilhelm
Friedemann Bachs. Sie finden dabei zu musikalischen
Dimensionen, die zu dieser Zeit unvergleichlich
zukunftsweisend sind.
Wundermittel
Im Zentrum der musikalischen Arbeit von Waldemar
Döling – in guter Erinnerung als Solist der Berliner
Philharmoniker unter Herbert von Karajan – steht eine
überraschende Doppelbegabung als Cembalist und
Schlagzeuger. Ihm zur Seite stehen die Musiker der
Sofia Chamber Soloists unter der Leitung des jungen
Emil Tabakov.