Wandel
Die dritte Folge der Streichersinfonien des jugendlichen Felix Mendelssohn-Bartholdy markiert einen Wendepunkt: Mehr und mehr tritt das Rokokohafte, das die ersten sechs Sinfonien so unüberhörbar prägte, zugunsten einer tief romantischen Haltung zurück. Dazu ist die erstmals viersätzige 7. Sinfonie gleich doppelt so lang wie seine Vorgänger. Das dogma chamber orchestra präsentiert diese wegweisende Komposition zusammen mit dem nur wenig später entstandenen Doppelkonzert für Violine und Klavier, das den Solisten Stephen Waarts und Annika Treutler wie auf den Leib geschrieben zu sein scheint.

Virtuose
Waarts präsentiert die technisch anspruchsvolle Violinpartie mit einem Schmelz, den man in der jungen Geigergeneration so oft nicht mehr zu hören bekommt. Treutler steht dem in nichts nach: Den unermesslichen Reichtum an Klangfarben des Steinway-Konzertflügels „Manfred Bürki“ aus dem Jahr 1901 weiß die Pianistin aufs Vorteilhafteste zur Geltung zu bringen.

Wagnis
Weit mehr als nur begleitend agiert das dogma chamber orchestra. Angeführt vom Konzertmeister Mikhail Gurewitsch bereiten die Streicher den beiden Solisten den Boden, und lassen die bravourösen Soli in rauschhaftem Klang kulminieren. Perfekt aufeinander eingespielt, braucht es keinen Dirigenten: kammermusikalische Spitzenqualität in symphonischem Gewand!

Wunder
Davon profitiert auch die siebte Sinfonie ganz ungemein: Vom wuchtigen Unisono-Anfang über das zwischen Melancholie und verstecktem Tanz changierende Andante amorevole und das von pointiertem Bass vorangetrieben Menuett bis zum fulminanten Fugato-Finale versprüht die Darbietung des dogma chamber orchestra Esprit und Begeisterung. Ein audiophiles Fest, auf hochauflösender Super Audio CD in drei echten Klangdimensionen eingefangen!