Nichts ist unmöglich
Die Faszination selbst spielender Klaviere erlebt ein
neues Kapitel, auf das Nancarrow-Fans ungeduldig
gewartet haben: „The cycle that will surely considered
definitive.“ (Gramophone) Seine „Canonic Studies“
entführen in eine irreale Klangwelt mit 200
Anschlägen pro Minute, schnellsten Taktwechseln
und unterschiedlichen Geschwindigkeiten in
verschiedenen Stimmen. Und jetzt ist auch der
weltberühmte Canon X an der Reihe.
Hase und Igel
X ist genau genommen ein strenger Kanon, bei dem
die Diskant-Stimme blitzartig davonbraust, während
der Bass mit nur wenigen Tönen gemächlich startet.
Auf halber Distanz Kopf an Kopf, legt der Bass
immer mehr zu und bietet mit letztlich atemlosen 120
Anschlägen einen wahren Klang-Orkan, während die
Diskant-Stimme ausgesprochen langsam – offenbar
erschöpft - ins Ziel kommt.
Geht nicht, gibt’s nicht
Auch Conlon Nancarrow versucht es bei No. 30
seiner Studies mit Präparationen: John Cage lässt
grüßen. Steffen Schleiermacher hat bei dieser
Aufnahme alles daran gesetzt, den hervorragend
restaurierten Bösendorfer-Flügel mit Schrauben,
Muffen und anderen Baumarkt-Utensilien stilgerecht
so aufzubereiten, dass die Studie aus dem Jahr 1965
authentisch klingt.
Lohn der Angst
Die Neuaufnahme der „Studies for Player Piano
Vol. 2“ hätte es ohne Jürgen Hocker nie gegeben: Der
fanatische Fan und Freund des amerikanischen
Komponisten hatte jahrelang nach einem geeigneten
Selbstspielklavier gesucht, bis er endlich den
Bösendorfer entdecken durfte. Zahlreiche Schallplattenpreise
und begeisterte Rezensionen weltweit
sind für ihn der schönste Lohn.