Perle
Reinhold Friedrich ist einer der bedeutendsten
Trompetensolisten unserer Zeit. Gemeinsam
mit dem Göttinger Symphonie Orchester hat er
sich jetzt russischen Trompetenkonzerten
zugewandt. Da steht natürlich Aratjunjans
Kassenschlager zum Vergleich – aber auf
dieser brandneuen SACD gibt es auch
Neuland zu entdecken: Das „Romantische
Konzert“ von Ilja Schachow erweist sich als
erlesene Kostbarkeit, die hier mit viel Gefühl
und knisternder Spannung aus der
diskografischen Taufe gehoben wird…
Torf
Schachow ist so wenig bekannt, dass
außerhalb des russischen Sprachraums nicht
einmal sein Name richtig geschrieben wird.
Dabei komponierte er die farbenfrohe Musik
zum wohl berühmtesten russischen
Puppentheaterspiel – als Autodidakt! Als
Zeitgenosse Arutjunjans geriet er zuvor in die
Wirren der Stalinzeit und wurde zum
Torfstechen abkommandiert – was seiner
Musik voll prallen Lebens keinen Abbruch tat.
Klasse
Mit großer pathetischer Geste eröffnet Sergei
Wassilenko sein Trompetenkonzert, das von
weit ausschwingenden elegischen Bögen und
– im dritten Satz – von berstender Fröhlichkeit
geprägt ist. Hier ist Reinhold Friedrich in
seinem Element und unterstreicht mit
ungemein wandelbarer Klanglichkeit seine
bläserische Extraklasse.
Tarantel
Oskar Böhme, Vater der russischen
Trompetenmusik mit sächsischen Wurzeln,
liefert mit seiner schmissigen Tarantella „La
Napolitaine“ einen schwungvollen Gegensatz
zu den groß angelegten Konzerten. Hier und in
Goedickes Konzertetüde kann Reinhold
Friedrich seine glänzende Virtuosität
präsentieren, geschmeidig und opulent vom
Göttinger Symphonie Orchester unter
Christoph-Mathias Mueller begleitet. Da dass
Ganze in strahlendem 2+2+2 Recording
aufgezeichnet wurde, wird auch der audiophile
Hörer unmittelbar mitgerissen.