Sichtweise
Das Wiener Klaviertrio immer in Top-Form: Die
hervorragend rezensierten Einspielungen der Klaviertrios
von Dvorak, Schubert sowie von Mahler,
Schönberg und Zemlinsky sind noch in bester
Erinnerung, jetzt präsentieren die drei Musiker ihre
Sicht der gewichtigen Trios von Bedrich Smetana und
Peter Tschaikowsky.
Ansichtssache
Innerhalb von nur zwei Monaten schrieb Smetana
sein Trio in g-Moll op. 15, bei dessen Uraufführung in
Prag am 3. Dezember 1855 er selbst am Klavier saß.
Publikum und Kritiker reagierten kühl, doch Franz
Liszt war voll des Lobes für dieses Werk, das
Smetana auch im hohen Alter noch spielte, als er
bereits völlig ertaubt war. Sein privates Geheimnis: Er
hatte in dem Werk seine Trauer um seine früh
verstorbene Tochter verarbeitet.
Rück-Sicht
Nur durch Zufall erfuhr Peter Tschaikowsky im Herbst
1881 vom Tod seines Förderers und Mentors Nikolaj
Rubinstein. In tiefer Trauer komponierte er das Trio in
a-Moll op. 50, dem er ausdrücklich den Untertitel „à la
mémoire d’un grand artiste“ gab. Obwohl nur zwei
Sätze, erreicht das Werk mit ca. 45 Minuten wahrhaft
sinfonische Ausmaße.
Durchblick
Seit beinahe 20 Jahren konzertiert das Wiener
Klaviertrio mit dem Geiger Wolfgang Redik, dem
Cellisten Matthias Gredler und dem Pianisten Stefan
Mendl regelmäßig in fast allen wichtigen Musikzentren
und -festivals der Welt. Eine Besonderheit des
Ensembles: Die Sorgfalt, mit der die Musiker bei der
Vorbereitung der Aufnahmen zu Werke gehen,
schließt die Kontrolle der autographen Partituren
grundsätzlich ein. „Kammermusik in Bestbesetzung ...
buchstäblich perfekt.“ (Radio K1)