Nach sechs überaus erfolgreichen Folgen mit niederländischen Sonaten für Violoncello und Klavier machen sich Doris Hochscheid und Frans van Ruth auf die Reise nach Paris – und entdecken zu ihrer Überraschung dort eine ganze Reihe von Landsleuten, die das musikalische Leben der Seine-Metropole maßgeblich beeinflusst haben. Vier von ihnen finden sich auf der neuesten Super Audio CD des umtriebigen Duos, allesamt in Maastricht aufgewachsen und später unter sehr verschiedenen Umständen in Paris tätig.
Alexandre Batta eroberte mit seinem Cellospiel die Pariser Salons im Sturm. Sowohl Berlioz
als auch Balzac äußersten sich euphorisch über den singenden Ton, und mit seinen zahlreichen
Paraphrasen über aktuelle Opern traf er den Geschmack des Publikums perfekt. Meyerbeers
„Robert le Diable“ und Verdis „Il Trovatore“ liefern die Vorlage für ein wahres Feuerwerk an
Virtuosität, die in Abwechslung mit lyrischstem Gesang für theatralische Dramatik sorgt.
Etwas später verzaubert Joseph Hollman die Gesellschaft mit Miniaturen, die wie für den Salon
geschaffen sind. Ob „Extase“, „Souvenir de Berck“ oder „Sérénade“ – Das ist immer beste
Unterhaltung auf höchstem Niveau! Die tiefe Bewunderung teilten auch Andere: Hollmans
Duopartner Camille Saint-Saëns widmete ihm sein berühmtes Cellokonzert, und auch das
Doppelkonzert für Violine und Cello hob Hollman gemeinsam mit Eugène Isaÿe aus der Taufe.
Emile Weslys „Rêverie d´Automne“ ist ebenfalls Hollman zugeeignet.
Einen ganz anderen Tonfall findet Andrée Bonhomme, die bei Darius Milhaud studiert hat. Sehr
persönlich fällt das „Lamento“ aus, und auch „In Memoriam“ gibt dem Cello reichlich Raum für
expressiven Ausdruck, während der zweite Satz der „Sonatine“ sehr ausgelassen daherkommt.
Die aparte Harmonik bildet eine schöne Ergänzung für diese willkommene Fortsetzung eines
einzigartigen Aufnahmeprojekts. Natürlich ist auch die neueste Veröffentlichung in feinster
SACD-Technik produziert – ein Genuss nicht nur für Spezialisten!