Toast
Käte van Tricht und die virtuose Orgel: eine Allianz,
die sieben Jahrzehnte währte und mit dieser
Jubiläums-Doppel-CD zum 90. Geburtstag der vor
zwei Jahren verstorbenen Grand dame der Orgelmusik
ihre klangliche Hommage findet. Vor dem
Hintergrund der spärlichen Tondokumente, die von
ihrem Spiel erhalten sind, eine ausgesprochene
Rarität!
Pfiff
Auf dieser CD ist zusammengetragen, was mehr als
ein halbes Jahrhundert in Auffassung und Spielweise
tonangebend war: Käte van Tricht legt in den
Aufnahmen des Süddeutschen und Bayerischen
Rundfunks, von Radio Bremen und MDG ein
Kaleidoskop virtuoser und – was ihr besonders am
Herzen lag – "pfiffiger" Orgelmusik vor, von Kerll bis
Lefébure-Wély, von "Heil Dir im Siegerkranz" bis
"America"...
Start
Die "kleine Käte" wurde 1930 vom Bremer Domkantor
entdeckt: Zunächst als Continuo-Spielerin auf ihre
musikalische Beweglichkeit und Zuverlässigkeit
getestet, bekam sie als 24-jährige Künstlerin die
Zweite Organistenstelle am St.-Petri-Dom – eine
Sensation angesichts des Renommees der Orgel...
Schliff
Karl Straube wurde mit seinem virtuosen Spiel
Wegbereiter nicht nur des jungen Max Reger,
sondern viele Jahrzehnte später auch der umwerfend
ausdrucksstarken Käte van Tricht: 1934 wurde sie
seine Meisterschülerin in Leipzig – der Startschuß für
die Karriere der ersten reisenden Orgel-Virtuosin.
Fest
Kurz nach van Trichts Bach-Einspielungen bei MDG
reagierte die Fachpresse begeistert: “Das ist nicht
eine Bach-Platte wie so viele andere, sondern ein
historisches Dokument ... eine Offenbarung, für
Skeptiker der heutigen (Aufführungs-)Praxis geradezu
ein Orgelfest.” (MUSICA SACRA). Und zu der
filigranen Interpretation der Goldberg-Variationen: "...
klare Artikulation – eine bravouröse 'Clavier-Übung'"
(FONOFORUM) – "You should not think of it, listen to
it." (RADIO 5).