Denkmal
Mit seinem monumentalen 24 Caprichos über Grafiken von
Francisco Goya op. 195 schuf Mario Castelnuovo-Tedesco
den bedeutendsten Gitarrenzyklus, der je geschrieben
wurde. Frank Bungarten hat sich als einer der wenigen
Gitarristen der immensen Herausforderung gestellt, diesen
Zyklus in seiner vollen Länge und Schwierigkeit exklusiv für
MDG einzuspielen.
Vermächtnis
Castelnuovo-Tedesco war der erste namhafte Komponist
des 20. Jahrhunderts, der sich ausdrücklich für die Gitarre
einsetzte. Kein geringerer als Andres Segovia war es, der
den nach Hollywood ausgewanderten Italiener überredete,
dem introvertierten Instrument ein modernes anspruchsvolles
Repertoire zu schenken. 30 Jahre lang komponierte
Castelnuovo-Tedesco für die Gitarre, bevor die 24
Caprichos nach Goya op. 195 verfaßte.
Scharfsinn
Historische Tanzformen sind es durchweg, die in einer
freien, assoziativ gebundenen Sprache die Grafiken Goyas
(natürlich sämtlich im Booklet abgebildet!) atmosphärisch
kommentieren und dabei nicht selten die Lebensbeichte des
streitbaren Italieners durchscheinen lassen: In der Nummer
XV, einer tölpelhaften Gavotte, verhöhnt der Komponist
bissig eine stupide Zwölftontechnik ...
Besinnung
Der findige Italiener hing sein kompositorisches Mäntelchen
nicht nach dem Wind: Er schuf klangsinnige Musik, die sich
inmitten atonaler Konkurrenz romantisch kantabel, wie
Balsam für die von Neutönern geschundene Seele
ausnimmt.
Konkurrenzlos
Frank Bungarten gehört zu den meistbeachteten Gitarristen
der jungen Generation. Segovia höchstpersönlich verlieh
Bungarten 1981 den 1. Preis in dem zu seinen Ehren
abgehaltenen internationalen Gitarrenwettbewerb in
Granada. Seitdem konzertiert Bungarten in vielen Ländern
der Erde und spielt sein Repertoire exklusiv für MDG ein.