Genuß
Die fünf Mitglieder des Ensembles Deutsche
Naturhornsolisten – Musiker, die in einem Atemzug mit
dem Concentus Musicus, dem Amsterdam Baroque
Orchestra oder der Camerata des 18. Jahrhunderts
genannt werden – holen mit dieser CD die echte
jagderprobte Musik aus der Ecke, in der sie zu Unrecht
steht: im verlassenen Winkel der Laienmusikpflege.
Fülle
Erst die Gesamtheit der Stücke, die auf dieser CD
enthalten sind, erhellt die Jagdmusik von all ihren
kunstvollen Seiten: die große französische Tradition auf
dem Parforcehorn in Es, ein deutsches romantisches
Hornquartett für vier Inventionshörner in F und eine
stiltypische Sakralkomposition – die zeitgenössische
„Hubertusmesse“, in der neben dem traditionellen
Instrumentarium sogar drei Alphörner zum Einsatz
kommen.
Glanz
Die prächtigen Fanfaren und Konzertstücke französischer
Tradition reduzieren sich, bei aller
instrumenttypischen melodischen Reduktion, ganz und
gar nicht auf jagdgebräuchliche Signale – hier werden
vielmehr ganze Geschichten erzählt: So erfahren wir, wie
sich die Jäger sammeln, und glauben, das Hundegebell
zu vernehmen, oder hören sogar vom Tod eines Jägers.
Wärme
Ganz anders die Musik des deutschen Romantikers
Anton Richter: Das schmetternde Gebrauchsinstrument
weicht dem dunklen und warmen Klang, der oft die
idealisierte Sehnsucht nach der Ferne, dem Unerreichten
auszudrücken versucht. Seine Sechs Stücke für
Hornquartett rufen wesentlich ruhigere Bilder hervor.