Wechselbad
„Carmen“ machte ihn weltberühmt. Seinen
überwältigenden Erfolg mit der Oper über Liebe und
Eifersucht unter heißblütigen Spaniern überlebte
Georges Bizet nur um wenige Monate – ein Bad in
der kalten Seine machte ihm den Garaus. Dass Bizet
auch Klaviermusik hinterließ, ist heute kaum mehr
bekannt. Zum Glück hat Johann Blanchard wieder
einmal in seinen Raritätenschrank gegriffen, und was
er dort zu Tage förderte, lässt des Musikenthusiasten
Herz höher schlagen. Und die SACD-Klangtechnik
dasjenige des Audiophilen…
Grandezza
Bizet war nämlich ein ganz ausgezeichneter Pianist,
der bereits mit 10 Jahren Unterricht am Pariser
Conservatoire genoss – Kompositionsstunden
eingeschlossen. Und so ist es nicht erstaunlich, dass
seine Werke für Klavier auf der pianistischen Höhe
der Zeit sind. Schon die „Grande Valse de Concert“,
die der 16jährige selbstbewusst als Opus 1
deklarierte, und das im selben Jahr entstandene
„Premièr Nocturne“ op. 2 zeigen die geradezu
orchestrale Anlage, die für Bizets Klaviermusik so
typisch ist.
Cingarese
Gut zehn Jahre später macht Bizet sich dann an den
Zyklus der „Chants du Rhine“, fünf „Lieder ohne
Worte“ in Erinnerung an den Dichter Joseph Méry, der
kurz zuvor gestorben war. Mérys poetischen Irrtum,
auch Zigeuner am Rhein anzusiedeln, heilt Bizet mit
einer Hungareske in geradezu Lisztschem Stil… Mit
der Suite aus der Bühnenmusik zu „L´Arlesienne“,
einem (bei Publikum und Kritik durchgefallenen) Stück
von Alphonse Daudet, landete Bizet einen weiteren
großen Erfolg. Die Orchesterfassung ist auch heute
noch sehr beliebt, während die Klavierversion – völlig
zu Unrecht - kaum je zu hören ist.
Füllhorn
Vielleicht liegt das auch an den erheblichen
technischen Anforderungen an den Pianisten. Johann
Blanchard hat damit selbstverständlich keine Mühe,
und so ergänzt diese Entdeckung Blanchards Debüt
mit Werken von Cécile Chaminade ganz
hervorragend. Natürlich kommt auch dieses Mal nur
allerbeste Technik zum Einsatz: Die sorgfältig
produzierte Super Audio CD sorgt für satten Klang,
der den legendären Steinway-Konzertflügel „Manfred
Bürki“ aufs Beste ausleuchtet. Schönstes
Hörvergnügen, raumfüllend in drei Dimensionen
garantiert!