Wechselspiel
Von Taubheit geplagt, komponiert Gabriel Fauré das
Nocturne Nr. 13, sein letztes Klavierwerk überhaupt:
Abschluss und Rückschau nach einem sich über fünf
Jahrzehnte erstreckenden Entwicklungsprozess, den
Stefan Irmer auf einem voluminösen Steinway-
Konzertflügel von 1901 gewohnt souverän interpretiert.
Die Charakterstücke des französischen Komponisten
spiegeln beispielhaft den musikalischen Umbruch von
der Spätromantik zur Moderne wieder.
Stilbruch
Stefan Irmer hat die Nocturnes nicht chronologisch
geordnet. Er setzt bewusst frühe Stücke aus der
romantischen Welt der Salons von Paris den
Spätwerken gegenüber, die bereits deutlich bis an die
Grenzen der Tonalität vorstoßen. Dabei gelingt eine
farbige und höchst abwechslungsreiche Gegenüberstellung
von Werken aus 50 ausgefüllten Lebensjahren
des Komponisten.
Durchblick
Die Tradition eines John Field und eines Frédéric
Chopin lässt Gabriel Fauré mit seinen Solo-Stücken
für Klavier schnell hinter sich. Er entwickelt eine ganz
eigene Sicht dieser besonderen musikalischen Form –
weitab von nächtlichen Träumereien hin zu sehr
leidenschaftlichen und lyrischen Kompositionen. Man
höre sich beispielhaft mal das 6. Nocturne an, dessen
furiose Schluss-Arpeggien gleichzeitig ein Beleg für
Irmers blitzblanke und lupenrein vorgetragene
Anschlagstechnik ist.
Podestplatz
Nach ersten Erfolgen mit den Klavierwerken von Muzio
Clementi und den zwölf Etüden von Sigismund Thalberg
ist die „pianistische Meisterleistung“ von Stefan
Irmer bei der Einspielung sämtlicher Klavierwerke von
Gioacchino Rossini mit dem „Echo Klassik“ belohnt
worden.