Nichts da!
Die in der 4. Folge präsentierten Quelques Riens sind
natürlich alles andere als Nichtigkeiten: Ja mit ca 80
Minuten nimmt dieses Album von 24 Werken im
faszinierend skurrilen Alterswerk Rossinis eine
absolute Sonderstellung ein. Seit etwa 100 Jahren in
den Schubladen verstaubt serviert Stefan Irmer diese
Preziosen erstmals zyklisch im Rahmen seiner
Gesamteinspielung.
Nichtigkeiten
Die 24 „Riens“ bilden den Rahmen für kreative
Einfälle und Experimente – intime Klangversuche
wechseln mit hochvirtuosen Passagen, die mit an die
Grenze gehenden Steigerungen von Geschwindigkeit
und Virtuosität beeindrucken. Eine Faszination, die
nicht nur Pianisten abschreckt, sondern auch
Komponisten zur „Entnahme“ anregte: Wer Respighis
„Rossiniana“ genau kennt, weiß jetzt woher die
Melodien stammen.
Nichtwisser
Rossinis Rückzug aus der Opernwelt markierte –
entgegen landläufiger Meinungen – nicht den Tausch
des Notenpapiers mit dem Kochlöffel, sondern rührte
von zahlreichen Krankheiten und Depressionen her,
die ihm die künstlerische Arbeit für fast 30 Jahre
schwer machte.
Nichtsnutz
Erst am Ende seines Lebens erwachte Rossinis
Phantasie wieder, und er lud regelmäßig Freunde zu
sich nach Hause ein, um im Salon zu musizieren. Bei
diesen „Samedi Soir”-Veranstaltungen erklangen über
100 pianistische Alterssünden zur Unterhaltung der
Gäste. Der überflüssige „Pianist 4. Klasse“, wie er
sich selbst bezeichnete, tobte sich ironisch aus.
Nicht ohne
Stefan Irmers Zusammenarbeit mit MDG zeigte
phänomenale Kritiken. Die Rezensionen der bereits
veröffentlichten Rossini-CDs kennzeichnen die
Extraklasse des Pianisten: „...ein ganz persönliches
Künstlerprofil aus wacher Intelligenz, gesunder
Emotion und spielmotorischer Rasanz“ (Klassik
heute) - „... superlative Rossini Recital“ (Fanfare) -
„...so eine CD gibt es selten.“ (Piano News).