MDG überrascht
Gioacchino Rossini, das Nationalheiligtum der Italiener, als munterer bis tiefgründiger Salonkomponist, wer hätte das gedacht? Diese Alterssünden, vom virtuosen Pianisten Stefan Irmer mit Hilfe von MDG neu verbreitet, stehen dem Opernkomponisten gut zu Gesicht.
Heine hadert
Kein geringerer als Heinrich Heine klagte, warum denn Rossini, der im Alter von 37 Jahren schon 39 erfolgreiche Opern geschrieben hatte, auf einmal schweigt. Rossinis Rückzug aus der Opernwelt markierte – entgegen landläufiger Meinungen – nicht den Tausch des Notenpapiers mit dem Kochlöffel, sondern rührte von zahlreichen Krankheiten und Depressionen her, die ihm die Arbeit für fast 30 Jahre schwer machte.
Rossini schmunzelt
Erst am Ende seines Lebens erwachte Rossinis Phantasie wieder, und er lud regelmäßig Freunde zu sich nach Hause ein, um zu musizieren. Bei diesen „Samedi Soir”-Veranstaltungen erklangen über 100 pianistische Alterssünden zur Unterhaltung der Gäste. Der „Pianist 4. Klasse – ohne Konkurrenz“, wie er sich selbst bezeichnete, tobte sich ironisch aus. Skurrile Erklärungen und Titel lassen an Satie
denken: Mon Prelude hygienique du matin oder Une caresse à ma femme sind zwei von mehr als zehn virtuosen Leckerbissen des altersweisen Gourmets...
Clementi applaudiert
Der junge Pianist Stefan Irmer stellte sich auf ausgedehnten Konzertreisen in Europa sowie in zahlreichen Rundfunk- und Fernsehproduktionen der musikalischen Öffentlichkeit vor. Der gefragte Liedbegleiter und Lehrer an der Musikhochschule Köln setzt sich mit zyklischen Aufführungen nachhaltig für das Werk Muzio Clementis ein und wurde für seine Debut-Präsentation bei MDG mit zahlreichen Schallplattenpreisen belohnt.