Doppelt hält besser
Clementi-Sonatinen kennt jeder - die große Musik des Mozartzeitgenossen ist jedoch unbekannt. Dem schafft nun ein doppeltes Debut Abhilfe: Der junge Pianist Stefan Irmer stellt Muzio Clementis zentrales Klavierwerk, die Drei Sonaten op. 40, hier zum ersten Mal auf Schallplatte und sich bei MDG vor.
100fach hält noch besser...
... hat Clementi sich vielleicht gedacht, als er mehr als 100 Sonatenwerke komponierte. Unter diesen Stücken nehmen die Sonaten op. 40 eine singuläre Stellung ein - ein Zyklus, in dem Clementi seine spieltechnischen Innovationen zusammenfaßt und dem sich die Pianisten dieser Welt offenbar nur zögernd stellen.
Preiswert
Dabei ist Clementi selbst eine Figur, die eine Auseinandersetzung mit seinen Werken geradezu provoziert: Von einem reichen Engländer seinem Vater regelrecht abgekauft, wurde das Wunderkind Muzio nach London verfrachtet, wo er bis zu seinem Tod blieb. Dort wirkte er als freiberuflicher Komponist, Klavierlehrer und Klavierbauer(!), und von dort aus unternahm er als gepriesener Virtuose ungezählte Konzertreisen durch Europa.
Sündenfall
Vor Clementi war die Klavierwelt noch in Ordnung - plötzlich erregen trickreiche Sext- und Oktavpassagen Aufsehen in den Konzertsälen, ein Legatospiel unerhörter Dichte begeistert die Zuhörer, Virtuosität hält Einzug.
Neue Bahnen
Stefan Irmer bewegt sich abseits der ausgetretenen Repertoirepfade: Der junge Pianist, der seine Ausbildung bei Schnurr (Detmold), Ludwig und Höll (Köln) erhielt, stellte sich auf ausgedehnten Konzertreisen in Europa sowie in zahlreichen Rundfunk- und Fernsehproduktionen der musika-lischen Öffentlichkeit mit einem Programm vor, das an Frische seines Gleichen sucht.
Never change a winning team
Wer eine der Clementi-Sonaten op. 40 gehört hat, wird sich auch der Übrigen nicht verschließen: Weitere Einspielungen mit den Klavierwerken Clementis werden in diesem Jahr erscheinen.