Beschreibung
Schwalbenschwanz
Wie verbindet man die weltläufige Eleganz eines
Chopin mit der bedeutungsschweren Chromatik von
Wagners „Tristan“? Felix Blumenfeld, als Komponist
heute nahezu vergessen, schaffte das sozusagen aus
dem Handgelenk, wie sein Prélude op. 17 Nr. 19
eindrucksvoll zeigt. Doch bevor diese überaus
originelle Preziose seine an Höhepunkten wahrlich
nicht arme Blumenfeld-Werkschau abschließt, hat
Karl-Andreas Kolly noch eine ganze Reihe weiterer
Überraschungen parat, die nicht nur die Herzen der
Liebhaber russischer Klaviervirtuosität höher schlagen
lassen.
Einreiher
Denn natürlich reiht sich Blumenfeld nahtlos ein in die
legendäre Phalanx der großen russischen Virtuosen-
Komponisten, von seinem großen Vorbild Anton
Rubinstein bis zu seinem Schüler Vladimir Horowitz.
Und dennoch findet er immer wieder zu einer
individuellen Sprache, die nicht zuletzt in seiner tiefen
Verehrung für Frédéric Chopin wurzelt. Die hindert ihn
allerdings nicht daran, sich als gefragter Dirigent für
die Erstaufführung und Verbreitung von Wagners
Opern in Russland einzusetzen. Und auch die Musik
Skrjabins und Rimsikij-Korssakows, bei dem er in
Moskau studiert hatte, setzt Blumenfeld, auch gegen
Widerstände seiner Vorgesetzten, immer wieder auf
den Spielplan.
Stresemann
Nocturne-Fantaisie, Sonate-Fantaisie, Variations
caracteristiques – schon die Titel verraten: Formale
Strenge ist Blumenfelds Sache nicht. Damit ist er
ganz auf der Höhe seiner Zeit und bedient perfekt den
anspruchsvollen Publikumsgeschmack. Vor allem bei
den an Brahms und Beethoven geschulten deutschen
Kritikern stößt das nicht auf uneingeschränkte
Zustimmung, wenngleich auch diese Blumenfelds
Originalität und Einfallsreichtum bewundernd
anerkennen.
Cut
Wir haben die Josef Suk-Retrospektive noch in guter
Erinnerung, nun setzt Karl-Andreas Kolly mit den
Werken Felix Blumenfelds eine weitere Wegmarke im
viel zu lange vernachlässigten Klavierrepertoire. Und
natürlich ist auch diese mit etlichen Entdeckungen
gespickte Produktion in hochauflösender Super Audio
CD-Technik gefertigt, im originalen 2+2+2-Recording,
MDGs dreidimensionalen Klanggewand für ungetrübten
naturnahen Rezitalgenuss.
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