Bestimmung
Die Kammermusikreihe mit den Werken von George Onslow
ist bei den groß besetzten Kammermusikwerken
angekommen. Das Consortium Classicum präsentiert uns
mit dem Nonett op. 77 und dem Grand Septuor op. 79 zwei
der allerletzten Kompositionen des 1853 verstorbenen
Musikers.
Abstammung
George Onslow entstammt einer englisch-französischen
Adelsverbindung, was zu revolutionären Zeiten ein unstetes
Leben bewirken musste. Geboren 1784 in der Auvergne,
musste er mit den Eltern nach Hamburg flüchten. Später zu
Studien in London und Wien, kehrte er Anfang des 19.
Jahrhunderts als begeisterter Pianist und junger Komponist
nach Paris zurück, wo man ihm seine weltmännischvirtuosen
Kammerkonzerte aus den Händen riss. Mit
Kompositionen für Blasinstrumente beschäftigte er sich erst
zum Ende seiner Karriere, als technische Innovationen
dieses Genre für ihn besonders interessant machten.
Widmung
Das Nonett verdanken wir einer England-Reise des
Komponisten im Jahr 1846. Prinz Albert, der Ehemann von
Königin Viktoria, schenkte Onslow eine Auswahl eigener
Werke. Dieser revanchierte sich, in dem er dem Prinzen das
groß besetzte op. 77 widmete. Kritik und Publikum in Paris
nahmen das Werk bei der Uraufführung enthusiastisch auf.
Sind im Nonett die solistischen Anforderungen gleichwertig
verteilt, präsentiert Onslow das Septett op. 79 anders: Hier
gibt er dem Klavier das Übergewicht gegenüber den
anderen Instrumenten und löst – damit ganz dem
Geschmack der Zeit entsprechend – die Grenze hin zum
Klavierkonzert beinahe auf.
Berufung
Das Consortium Classicum kann auf eine fast 40-jährige
Tradition zurückblicken. Unzählig sind die
Schallplatteneditionen dieses in jeder Hinsicht
außergewöhnlichen Kammermusikensembles um den
Klarinettisten Dieter Klöcker. Und immer wieder gelingt es
dem Ensemble, Werke mit dem Consortium-eigenen
Klangsinn, mit Spielwitz, Inspiration und Subtilität
aufzuführen. Bei dieser Aufnahme rundet der versierte
Pianist Stefan Irmer die bewährten „Consortium“-Klänge ab.