Selten gehört
Dem eher weniger bekannten Quintett für Klavier,
Violine, Viola, Violoncello und Hom op. 48 von Felix
Draeseke wird bei dieser Wiederveröffentlichung eine
Komposition an die Seite gestellt, die einen zentralen
Platz im Kammermusik-Repertoire einnimmt - das
Klavierquartett op. 47 von Robert Schumann.
Faszinierende Farbe
Das Klavierquintett in B-Dur zeigt Felix Draeseke als
Meister der motivischen Arbeit. Deutlich tritt hier der
glühende Verehrer der "Neudeutschen Schule"
zutage: Aussagekräftige Melodik und farbige
Harmonik machen das große Kammermusikwerk zu
einem romantischen Faszinosum, das durch die
Klangfarbe des Horns noch überhöht wird.
Per aspera ad astra
Urgroßvater, Großvater und Vater waren bedeutende
Würdenträger der Kirche - Felix Draeseke wollte
ausgerechnet Musiker werden und musste sich mit
diesem Wunsch gegen seine Verwandtschaft
durchsetzen. Der hochtalentierte Komponist, 1835
geboren, hatte eine entsprechend harte Jugend, für
die er im späteren Leben auch nicht entschädigt
werden sollte: Ein Hörsturz setzte ihm zu, und so
wurde aus dem vielversprechenden Musiker
schließlich ein hochgeachteter Professor am
Dresdener Konservatorium.
Alles oder nichts
Duplizität der Ereignisse: Ähnlich wie Draeseke sollte
Schumann ursprünglich auf Drängen seiner Mutter
alles, nur nicht Musiker werden. Nur außerordentliche
Willensstärke und Disziplin gaben dem musikalischen
Genie schließlich Raum. Welcher Verlust, wenn
Schumann wirklich Jurist geworden wäre.
Perfekte Kombination
Das Mozart Klavierquartett - drei Musiker des RSO
München und der Pianist Klaus Schilde - debutierte
bei MDG mit der Einspielung des Klavierquartetts von
Robert Fuchs (+ Quartettsatz von Gustav Mahler). Die
Entdeckung des Klavierquartetts von Hugo Stähle (+
Dvoraks Klavierquartett D-Dur) führte zur
Auszeichnung "Die Perfekte" in STEREOPLAY: "Die
Interpretation der Münchener Künstler ist exzellent
und vermittelt ein äußerst vorteilhaftes Bild des
Schumann-Zeitgenossen".