Glückslos!
Das Leipziger Streichquartett ist zurück! Nach zweijähriger Zwangspause setzt das sächsische Spitzenensemble seine Haydn- Edition fort. Die Nummern 1, 2 und 6 komplettieren Haydns op. 64 - eine beglückende Verbindung von emotionaler Hingabe und vollendeter Klassik, von historischem Hintergrund und erfrischender Virtuosität!

Leinen los!
Haydn, der das Streichquartett ja höchstselbst erfunden hat, führt die Gattung mit op. 64 zu einem neuen Höhepunkt. Perfekt ausbalanciert in Form und Harmonie, berühren die Werke ganz unmittelbar. Genau das war es, was Peter Salomon suchte: Vom Fleck weg engagierte der Impresario den hochgehandelten Pensionär für seine Londoner Konzertreihe.

Tadellos!
Haydns legendäre Späße sind in diesem op. 64 eher subtiler Natur: Überraschende Gegensätze zwischen Dur und Moll, zwischen Triolen und Duolen; ein zweites Trio im Es-Dur-Menuett (das aber genauso wie das erste klingt…), eine vermeintliche Reprise in weit entferntem Ges-Dur – der Kenner freut sich am feinen Humor, der diesmal die wohlproportionierte Architektur der Stücke mehr unterstützt als in Frage stellt.

Losgelöst!
In London blühte Haydns Karriere noch einmal so richtig auf - die Quartette op. 64 dürften daran einen erheblichen Anteil für sich in Anspruch nehmen. Beim Leipziger Streichquartett versteht man das sofort: Mit historischen Bögen, im Stehen musiziert, dadurch beweglich, klangfein und transparent: - einmalig, wie sich zutiefst persönliche Anteilnahme in vollkommener klassischer Proportion Ausdruck verleiht!