Beschreibung
Bandbreite
Was für ein Programm! Mit seiner ersten Einspielung am
Pult des Beethoven Orchesters Bonn stellt uns Stefan
Blunier vier wesentliche Phasen im Leben des
Komponisten Arnold Schönberg vor. Die Auswahl reicht
vom spätromantischen „Notturno“ über die
Orchesterlieder op. 8 bis hin zu den atonalen
Orchesterstücken op. 16 und der hochromantischen
Transkription von Präludium und Fuge BMV 552 von
Johann Sebastian Bach.
Ersteinspielung
Schönbergs „Notturno“ für Harfe, Solovioline und
Streichorchester galt lange als verschollen. Die Existenz
dieses Werks war allein durch eine Zeitungsnotiz belegt:
In ihrer Ausgabe vom 15. März 1896 berichtete die
Wiener „Neue Musikalische Presse“ von der
Uraufführung der „sehr stimmungsvollen“ Komposition
durch das Wiener Dilettanten-Streichorchester
„Polyhymnia“ unter der Leitung des Schönberg-Lehrers
Alexander Zemlinsky. Anhand originaler Fingersätze in
der Violoncellostimme wurde das Stück später
identifiziert und ediert. Das Beethoven Orchester Bonn
hat dieses Werk nun erstmals aufgenommen.
Überflieger
Die spätromantische Harmonik hatte Schönberg schon
hinter sich gelassen, als er 1903 bis 1905 die „Sechs
Orchesterlieder op. 8“ komponierte, doch frei von
jeglicher Tonalität waren diese ersten Vokalwerke für das
große Instrumentarium noch nicht. Schönberg selbst
sprach später von einem „Schwebezustand“. Bei der
Auswahl der Gedichte griff er - wie Mahler - auf Vorlagen
aus der Anthologie „Des Knaben Wunderhorn“ zurück.
Außerdem vertonte er Gedichte von Francesco Petrarca
und von Heinrich Hart. Genügend Stoff für die
inzwischen ins Ensemble der Berliner Oper katapultierte
junge Sopranistin Manuela Uhl.
Wurzelbehandlung
1909 schuf Schönberg die „Fünf Orchesterstücke op. 16“
und dokumentierte damit seine Ankunft in der Atonalität.
„Keine Architektur, kein Aufbau. Bloß ein
ununterbrochener Wechsel von Farben, Rhythmen und
Stimmungen“, erklärte Schönberg in einem Brief an
Richard Strauss seine neue Art des Komponierens. So
fortschrittlich Schönbergs Weg in die Zwölf-Ton-Technik
auch war: Er hat sich immer wieder auch der
Transkription alter Werke, vor allem des Thomaskantors,
gewidmet.
So mutet seine Bearbeitung des großen Es-Dur-
Präludiums mit Fuge aus dem Jahr 1929 überraschend
an und zeigt doch, wie sehr dieser große Neuerer in der
Tradition des 19. Jahrhunderts verwurzelt ist.
Ein faszinierendes Programm, faszinierend dargeboten.
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