Gebinde
Und wieder ein aufregendes Debüt bei MDG: Caterva musica hat sich ganz der Alten Musik verpflichtet. Das Besondere: Jeder Mitspieler ist begnadeter Solist, weiß sich aber bei Bedarf ins begleitende Orchester einzuordnen. Fünf bemerkenswerte Solokonzerte des 18. Jahrhunderts zeigen einmal die stupende Virtuosität des Einzelnen, aber ebenso die harmonische Ensembleleistung der hochkarätig besetzten Gruppe.
Strauß
Es sind gerade die sonst wenig beachteten Instrumente, die auf dieser ersten Folge solistisch hervortreten: Grauns Bratschenkonzert präsentiert die Viola sowohl kantabel-sonor als auch überraschend virtuos im quirligen Schlusssatz; das Hornkonzert von Johann Joachim Quantz ist in der erstaunliche Tonart Dis-Dur notiert; Molters Sinfonia räumt ausgerechnet den Pauken einen geradezu konzertanten Solopart ein – über dem die Trompeten vortrefflich aufblühen.
Bouquet
Das Cellokonzert des heute nahezu unbekannten Nicola Fiorenza verbindet effektvoll den neapolitanischen stile antico mit halsbrecherischer Akrobatik. Dabei spielt Fiorenza munter mit den Erwartungen des Publikums, das nicht zuletzt bei Vivaldis Konzert für Altblockflöte mit munteren Trillern und duftenden Girlanden voll auf seine Kosten kommt.
Fleurop
Bei caterva musica wirkt dies alles ungemein frisch und unverbraucht, die unbändige Musizierlust überträgt sich unmittelbar auf die Hörerschaft. Daran hat die natürliche Aufnahmetechnik ihren Anteil: Ungefiltert und bei Bedarf in 3D – so wird dieser barocke Blumenstrauß zugestellt als klingende Visitenkarte mit ungetrübten Hörvergnügen!