Vorhang auf!
Seit genau 20 Jahren wird das Leipziger Streichquartett auf allen Bühnen der Welt gefeiert. Seine mehr als 70 Einspielungen bei MDG haben längst Referenzstatus in vielen Kategorien errungen und sind eine Bereicherung für jede Schallplattensammlung.

Traviata
Humperdinck, Puccini, Respighi, Verdi und Wagner für Streichquartett? Ja, alle diese Opernkomponisten an der Wende zum 20. Jahrhundert haben mindestens ein Streichquartett komponiert. Sie markieren nicht selten wichtige Etappen ihrer individuellen Entwicklung und sind manchmal „so nur nebenbei“ entstandene Meisterwerke.

Parsifal
Das wenige Takte umfassende Albumblatt legte Wagner am ersten Weihnachtstag des Jahres 1881 seiner Cosima in die Parsifal-Partitur, an der er damals arbeitete. Solche musikalischen Grüße für Damen seines Herzens hatten bei ihm durchaus Tradition: Seit den vierziger Jahren des 19. Jahrhunderts verfasste er immer wieder kurze Musikstücke, die er als „Blumenstrauß“ verschenkte.

Hänsel und Gretel
Das Humperdinck-Streichquartett in C-Dur gesellt sich auf der CD nicht ohne Grund direkt zu Wagners Vignette. Schließlich hatte Engelbert Humperdinck dem Altmeister drei Jahre lang in Bayreuth zur Seite gestanden und dabei die Entstehung des Parsifal hautnah miterlebt. Wann genau der Komponist sein Quartett geschaffen hat, ist unklar. Spätromantische Züge sind unverkennbar.

Turandot
Recht unterschiedliche Karriere-Stadien repräsentieren die drei anderen Stücke dieser Aufnahme: Während Puccinis „Crisantemi“ als eines seiner Erstlingswerke gilt und Verdi sein Streichquartett zum Zeitvertreib während einer Neapel-Reise schrieb, hat Ottorino Respighi mit seinem Melodram „Il Tramonto“ den künstlerischen Durchbruch geschafft. In der eigenwilligen Vertonung eines Gedichts von Percy Shelley hat die facettenreiche Sopranistin Ruth Ziesak den Solo-Part übernommen.