Gipfelstürmer
Brahms’ Meisterschaft gipfelt in seinen Quartetten und Sextetten, und so ist es folgerichtig, wenn sich Künstler wie die Musiker des Leipziger Streich-quartetts mit renommierten Kammermusikern wie Hartmut Rohde (Va) und Michael Sanderling (Vc) zusammentun, um ihre Sichtweise von zwei zentralen Werke auf CD festzuhalten.
Trotzkopf
Während viele seiner Kollegen sich der modisch attraktiveren, weil spektakulären Gattung Sinfonische Dichtung hingaben, hielt Brahms zeit seines Lebens unbeirrbar an der Kammermusik als dem eigentlichen Prüfstein der Satzkunst fest.
Reißwolf
Brahms hatte eine besondere Vorliebe für die Tonart B-Dur: Als "gute Milch" oder "gebender Euter" hat er sie bezeichnet. Dem Quartett op. 67 und dem Sextett op. 18 - zwei faszinierenden Kompositionen der fruchtbarsten Schaffensperiode in B-Dur - waren mehr als 20 Streichquartette vorausgegangen, die alle den strengen Maßstäben des Meisters nicht genügten und eigenhändig vernichtet wurden.
Fehlurteil
Clara Schumann - die in Brahms gern das Sinnen-schwere sah - vermochte der Genialität des 2. Satzes
aus dem B-Dur-Quartett nicht zu folgen: Sie hielt den Satz in seiner mitreißenden Leichtigkeit für "Brahms nicht bedeutend genug."
Referenz
Die Kompetenz in Sachen Brahms hat das Leipziger Streichquartett nachdrücklich unter Beweis gestellt: "This is the finest Brahms playing one could ever hope to hear." (CLASSIC CD)