Entführung
Das Trio Parnassus entführt mit dieser Gesamt¬veröffent¬lichung des Mendelssohnschen Klaviertrio-Schaffens in eine bessere Welt – in die des ungebro¬chenen Schönheitsideals. Wen wundert dies bei einem Ensemble, dessen bisher erschienene musikalische „Reiseberichte“ vom internationalen Publikum mit größtem Interesse verschlungen wurden.
Vereinigung
In keiner anderen Stadt als Leipzig hätte Mendelssohn derartige Erfolge feiern können: Seine Klaviertrios spiegeln auf Schritt und Tritt die klassisch-humani¬stischen Ideale ihres Schöpfers wieder. Mendelssohn vereinigte Gefühl und Geist – ganz so, wie es die anspruchs¬volle und hochgebildete Öffentlichkeit Leipzigs verlangte. Kunst war nicht mehr ein ober¬fläch¬liches Vergnügen, sondern wurde mit Verstand und Vernunft verbunden.
Bezeugung
Die Uraufführung des d-Moll-Trios fand am 1. Februar 1840 im Rahmen einer „Musikalischen Abendunter¬haltung“ in Leipzig statt. Der als Kritiker gefürchtete Robert Schumann bezeichnete das Stück als „das Meistertrio der Gegenwart“ und Mendelssohn als den „Mozart des 19ten Jahrhunderts“ – umgehend erober¬te das Werk die Salons und die Konzertsäle der Welt...
Entsagung
Wie viel Mendelssohn an dieser Entwicklung gelegen war, zeigt die Tatsache, daß er alle Störungen, und seien sie noch so lukrativ, bei der Arbeit an seinen Streichtrios absagte: im Jahre 1845 sogar eine Einladung in die Carnegie-Hall New York („Das ist ja so weit wie eine Reise zum Mond!“). Mendelssohn wollte beim Komponieren Ruhe: „sans Reise, sans Musikfest, sans everything“...
Entbindung
Das Trio Parnassus – Chia Chou (Klavier), Wolfgang Schröder (Violine) und Michael Groß (Violoncello) – hat längst sowohl das Live-Publikum als auch audiophile Sammler auf seine Seite gezogen. Dafür überraschte das Trio nicht nur mit maßstabsetzenden Interpretationen der berühmten Repertoirewerke, sondern konnte von Beginn an mit MDG auch unbekannte Kompositionen aus der Taufe heben.