O lala
Daß Édouard Lalo Zeitgenosse von Johannes Brahms war,
ist nicht gerade allgemein bekannt. Überhaupt sind die
Werke Lalos allenfalls in Frankreich verbreitet – und auch
dort konzentriert sich seine Reputation im wesentlichen auf
die Oper Le roi d'Ys, außerhalb Frankreichs kennt man von
ihm vielleicht die Symphonie espagnole. Daß sich hinter
dem Namen Lalo blühende Kammermusik verbirgt, belegt
mit dieser Trio-Gesamteinspielung das in jeder Hinsicht
erstklassige Trio Parnassus.
Olé
Lalos Kompositionen zeigen romantische Musik von ihrer
vitalsten Seite: die Klangwelt Mendelssohns und
Schumanns, mit einer ungemein farbigen Harmonik, oftmals
bizarren Rhythmik und mit starken dynamischen Kontrasten
angereichert.
Oje
Édouard Lalo wurde am 27. Januar 1823 in Lille als Sohn
eines napoleonischen Offiziers geboren und wurde am
dortigen Konservatorium als Geiger und Cellist ausgebildet.
Als seine musikalischen Neigungen jedoch zu einer
künftigen Tätigkeit als Berufsmusiker drängten, zwang der
Vater den 16jährigen, das Elternhaus zu verlassen und auf
eigene Faust sein Ziel zu verfolgen...
Au goût
Lalo schlug sich in Paris als Geigenlehrer durch, liebäugelte
jedoch immer mit dem Komponieren. Seine große
Leidenschaft galt der Kammermusik deutschen Zuschnitts –
eine Passion, die seine französischen Zeitgenossen
angesichts der Monsterwerke berliozschen Zuschnitts ganz
und gar nicht teilten. Als Lalo seine ersten Klaviertrios
schrieb, begab er sich auf ein Terrain, das für
einen französischen Musiker in dieser Zeit geradezu als
anrüchig galt.
Okay
Das Trio Parnassus hat mit seinen mittlerweile 10 (!)
Gesamt-Einspielungen bei MDG weltweit zahllose
Kammermusikfans beglückt: "Their technical skill seems
nearly universal." (FANFARE) - "Phrasierung, Dynamik, die
Sicherheit des Zugriffs - man weiß nicht, was man hier bei
den Parnassus-Herren mehr hervorheben soll ..." (KLASSIK
HEUTE).