dpa
Wie man in den Kritikerwald hineinruft, so schallt es heraus: Das Trio Parnassus wird für seine neueste MDG-Produktion mit dem diesjährigen ECHO-Klassik- Preis ausgezeichnet. Das Trio legt nach den Erfolgen mit dem 1. Volume der Beethoven-Trios nun op. 1,3 sowie die Variationen op. 44 und 121a vor und läßt Exzellentes hoffen.
Hob.
Haydn war von den ersten Trios des jungen Beethoven durchaus begeistert – nur das – hier eingespielte – c-Moll-Trio empfand er als zu spröde, um dem Publikum sofort zu gefallen. Haydn irrte nicht: Zu kühn sind die harmonischen Wendungen des atemberaubenden Trios, zu überraschend die Abweichungen von der bekannten Sonaten-hauptsatzform.
Op.
Mit seinen Variationen legte Beethoven ebenfalls Kompositionen auf „eine wircklich ganz neue Manier“ vor. Sie beginnen schon einmal nicht mit dem Thema, sondern mit einer weitschweifigen Einleitung – eine die Zeitgenossen Beethoovens geradezu entrüstende Tatsache. Zudem komponierte Beethoven eine Coda hinzu, die ebenfalls nichts mit dem Thema zu tun hat. Das Thema selbst dürfte prüde Konzertbesucher auch nicht gerade begeistert haben: Es ist der Gassenhauer „Ich bin der Schneider Wetz“, der in den Wirtshäusern gern, lang und laut wegen seiner Anzüglichkeiten gesungen wurde – ab sofort als op. 121a.
vip
Nicht umsonst sehen internationale Kritiker die Solisten des Trio Parnassus in der Weltspitze der Klaviertrios: "Their technical skill seems nearly universal." (FANFARE) - "Splendid, vigorous, loving and lyrical." (CLASSIC CD) - "Phrasierung, Dynamik, die Sicherheit des Zugriffs - man weiß nicht, was man hier bei den Parnassus-Herren mehr hervorheben soll..." (KLASSIK HEUTE).