Strichrechnung
Wenn das Leipziger Streichquartett sich mit Stars wie Christian Zacharias und Hartmut Rohde zum Quintett ergänzt, darf man faszinierende Klangresultate erwarten: Die beiden Dvorák-Quintette op. 97 und op. 81 sind bei den Künstlern in den denkbar sensibelsten Händen.

Punktrechnung
Dvorák war ohne Abstriche ein „Workaholic“. Mitte der 1880er Jahre hatte sich für den Prager Tonsetzer das Tor zum internationalen Durchbruch geöffnet. Die Kompositionsaufträge schossen auf ihn zu, Reisen und Dirigierverpflichtungen führten ihn innerhalb von drei Jahren allein fünfmal nach England. 1887 setzte er unter die hektische Zeit einen Punkt – und wandte sich angenehmeren Dingen zu.

Eins im Sinn
Entspannung fand der vielbeschäftigte Musiker in seiner geliebten Kammermusik: „Ich habe so manches in meinem alten Koffer, was schlummert und will das Licht sehen“, schrieb er in diesen Tagen an einen Freund und meinte damit das Klavierquintett A-Dur op. 81, das wenig später einen ungebremsten Siegeszug durch die Salons und Kammermusiksäle der Welt antrat.

Zwischenrechnung
Dem steht das sechs Jahre später entstandene Streichquintett op. 97 in Nichts nach: Es entstand in einem kleinen Städtchen namens Spillville in Iowa, wo Dvorák mit seiner Familie die ersten amerikanischen Sommerferien verbrachte. Dvorák, der schon in seiner Heimat virtuos die nationale Volksmusik in seine Musiksprache zu übernehmen wußte, forschte in den Ferien weiter.

Quersumme
Mit der Veröffentlichung der Dvorák-Qintette bei MDG untermauert das Leipziger Streichquartett seinen Ruf nicht nur als eines der erfolgreichsten, sondern zugleich der produktivsten Kammermusik-Ensembles unserer Zeit: